Wie heißt’s?

„Die Kinder-Weisheitsschule“

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Werner May, Jahrgang 1949, war mehr als 25 Jahre erster Vorsitzender der IGNIS-Akademie für Christliche Psychologie in Kitzingen. Als Dozent ist er im In- und Ausland unterwegs, hat Bücher und Artikel im Bereich Seelsorge und Erziehung veröffentlicht und vor allem am Thema „Nein sagen“ viel gearbeitet. Seit 2014 im Ruhestand, veröffentlicht er heute Gedichte und ist Herausgeber des e-Magazins „gehaltvoll“. Werner May ist seit mehr als 30 Jahren mit Agnes verheiratet, die beiden haben sechs erwachsene Töchter und leben in Würzburg. „Die Kinder-Weisheitsschule“ ist sein erstes Kinderbuch.

 

 

Worum geht’s?

Erik und seine Schwester Lisa sehen im Park gegenüber ein merkwürdiges Licht in einem Kastanienbaum. Heimlich machen sie sich auf den Weg, um herauszufinden, was dort vor sich geht. Im Kastanienbaum entdecken sie ein Baumhaus, an dem ein großes Schild befestigt ist. „Kinder-Weisheitsschule“ steht darauf, und plötzlich öffnet ihnen eine alte, freundliche Eule die Tür. Die Kinder stehen in einer Art Klassenraum mit einer großen Tafel an der Wand und die Eule erklärt ihnen, was Weisheit ist und wie man Stück für Stück Weisheit lernen kann. Dabei geht es auch um die Kunst des Nein-Sagens und die Kinder verstehen anhand vieler Beispiele aus ihrem Alltag, was es damit auf sich hat. Natürlich ist der nächtliche Ausflug der Geschwister nicht unbemerkt geblieben und so machen auch die Eltern von Erik und Lisa die Bekanntschaft der alten Eule, die auch für sie ein spannendes Thema hat: „Die Kunst des zweiten Anlaufs“.

 

 

Wie ich es finde.

Ich mag Kinderbücher, die nicht nur Kindern, sondern auch mir als Erwachsener Lebensthemen auf eine ganz andere Art nahebringen. Die Geschichte von Erik und Lisa ist nachvollziehbar und schön erzählt. Viele Beispiele kenne ich aus eigenem Erleben. Da werden Erinnerungen wach und die Themen „Nein sagen“ und „Die Kunst des zweiten Anlaufs“ werden auch für mich als Erwachsene ganz neu lebendig. Aber auch mit Kindern kann man sehr gut ins Gespräch kommen und eigene Beispiele zu den angesprochenen Themen finden. Das Bilderbuch kommt mit tollen Zeichnungen, einer liebevollen, sympathischen Eule und mit großer Leichtigkeit daher. Die Idee, solche Themen in einem Kinderbuch zu verpacken, finde ich ausgesprochen ansprechend und gelungen und freue mich auf eine Fortsetzung, die es hoffentlich bald geben wird.

 

 

Wer sollte es lesen?

Zunächst einmal natürlich alle „Kleinen“ ab Grundschulalter, wenn Eltern und Erzieher es vorlesen und über den Inhalt mit ihnen ins Gespräch kommen. Aber gern auch alle „Großen“, die die Themen „Nein sagen“ und „Die Kunst des zweiten Anlaufs“ einmal mit den Augen eines Kindes betrachten und dadurch einen neuen Blickwinkel einnehmen bzw. einen anderen Zugang dazu entwickeln möchten.

 

 

Wo ist es erschienen?

Verlag J.H. Röll Verlag (Dettelbach), 48 Seiten, EUR 18,90

 

 


 

INGE FRANTZEN ist Systemische Lebensberaterin (IGNIS) und arbeitet als Redakteurin bei MINDO.