In ihrer Rubrik „Einzelstück“ erklärt Tina Tschage, über was sie sich als Singlefrau so ihre Gedanken macht. Heute: Wie Offenheit über das eigene Befinden gegenüber Paaren wahre Wunder wirken kann.

 

Es war mal wieder so weit: Ich war mit zwei Paaren zum schicken Abendessen im Restaurant verabredet. Ich mag das gerne – denn diese Paare sind meine Freunde. Aber oftmals passiert es, dass ich mich als Single mit den Paaren dennoch höchst unwohl fühle. Denn die wenigsten Restaurants haben runde Tische. Dabei sind runde Tische so wunderbar kommunikativ! Jeder kann jeden gut anschauen, es ermöglichen gute Gespräche – und: Niemand sitzt am Rand!

 

Wir wurden also mal wieder an einen Sechsertisch platziert: Drei auf der einen Seite, drei auf der anderen. Das ist ungünstig, wenn man zu fünft ist. Ich als Single lande automatisch am Rand – und niemand sitzt mir gegenüber. Wie schmerzhaft!

 

Wieso sollten die anderen wissen, wie es dir geht? – Na, damit sie dir helfen, dich ermutigen und unterstützen können!

Aber: Ich habe herausgefunden, dass ich mich als Single auch hier pudelwohl fühlen kann. Ich bitte die Bedienung dann immer einfach, auf einer Seite einen Stuhl weg zu nehmen, sodass die zwei Leute auf der einen Seite den dreien auf der anderen auf Lücke gegenüber sitzen. So sitze ich als Single zwar immer noch am Rand – aber ich habe trotzdem ein wohltuendes Gegenüber.

 

Um das zu erleben, brauchst du aber erst einmal den Mut, anderen mitzuteilen, wie es dir geht, wie du dich fühlst, was du brauchst. Oftmals hängt es schon daran: „Wieso sollen denn die anderen wissen, wie es mir geht?“ Na, damit sie dir helfen, dich ermutigen und unterstützen können!

 

Wenn du an so einem Sechsertisch sitzt, dich abgehängt, an den Rand geschoben und völlig unglücklich fühlst, wirst du keinen schönen Abend haben. Den hast du nur, wenn du lernst, dich anderen mitzuteilen. In diesem Fall: Zu sagen, dass du nicht ohne Gegenüber sitzen willst – und dann schlägst du vor, die Stühle zu rücken. Eine kleine Maßnahme mit großer Wirkung in deinem Herzen! Probiere es aus! Und nicht vergessen: Übung macht den Meister.

Tina Tschage

hat Theologie studiert und das Handwerkszeug der Redakteurin erlernt. Sie lebt als Single-Frau in einer christlichen Gemeinschaft in München und arbeitet freiberuflich als Coach, Speakerin und Autorin.

 

 

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