Wie heißt’s?

„Begleitet in meiner Trauer – Ein Hoffnungsbuch für schwere Zeiten“

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Monika Osmaston-Zakes‘ erster Mann verstarb vollkommen unerwartet bei einem Fahrradunfall, als ihre heute erwachsenen Kinder noch ganz klein waren. Die gelernte Krankenschwester hat sich in Folge ihrer eigenen Erfahrungen intensiv mit den Themen Tod und Trauer auseinandergesetzt. Heute arbeitet sie freiberuflich als Trauerbegleiterin und Integrative Beraterin. Sie mittlerweile in zweiter Ehe verheiratet.

 

 

Worum geht’s?

Der Untertitel verspricht, dass es sich bei dem Buch um ein Hoffnungsbuch für schwere Zeiten handelt. Viele Bücher erheben diesen Anspruch, fahren dann jedoch mit haufenweise (frommen) Plattitüden auf und können ihr Versprechen somit nicht halten. Dieses Buch ist anders. Es vermittelt allen, die sich in Trauer befinden, zweierlei: Erstens: Deine Trauer und das, was du in dieser Zeit erlebst, ist einmalig. Und zweitens: Du bist mit dieser schmerzhaften, oft auch verunsichernden Erfahrung nicht allein!

 

Die Autorin gibt in ihrem Buch Einblick in ihr eigenes Erleben nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes, lässt aber auch andere Trauernde zu Wort kommen. So ergibt sich ein facettenreicher Einblick in das Leben und die Herausforderungen Hinterbliebener nach dem Tod eines geliebten Menschen. Monika Osmaston-Zakes greift im Verlaufe des Buches ganz verschiedene Themen auf, die im Laufe des Trauerprozesses relevant sind. Es ist eine Mischung aus persönlichen Gedanken, vertiefenden Fragen und Übungen, Meditationsimpulsen sowie hilfreichen Hintergrundinformationen, die dem Leser helfen, das eigene Erleben besser einordnen zu können.

 

 

Wie ich es finde.

Mir gefällt es, weil die Autorin es schafft, ein hochemotionales Thema auf angenehm ruhige Art zu beleuchten. Sie lässt ihre Leser immer wieder an eigenen Erfahrungen teilhaben, wobei diese Erfahrungen nicht dominieren, sondern auf positive Art ergänzen. Besonders gefallen hat mir ihre reflektierte Sichtweise: Sie schreibt das Buch sowohl als Betroffene, aber auch als jemand, der als Trauerbegleiterin Helfende für andere ist. Monika Osmaston-Zakes kennt beide Welten und das merkt man.

 

Sehr gut haben mir auch die in jedes Kapitel integrierten Fragen und vertiefenden Übungen gefallen, die ich als sehr passend und hilfreich empfunden habe. Auch der Glaube findet auf angenehm unaufdringliche Art Raum. So setzt die Autorin sich beispielsweise mit frommen Vertröstungs- und Erklärungsversuchen auseinander und plädiert dafür, die Spannung des Nichtverstehens auszuhalten. Insgesamt schafft sie es, komplexe Zusammenhänge gut verständlich ins Buch einfließen zu lassen. Das macht es für mich zu weitaus mehr als „nur“ einem Hoffnungsbuch. Sich selbst besser verstehen zu lernen und Wege möglichen Handelns zu entdecken, scheint ein großes Anliegen beim Schreiben des Buches gewesen zu sein, und das ist der Autorin gelungen.

 

 

Wer sollte es lesen?

Lesenswert besonders für zwei Personengruppen:
1. Menschen, die sich selbst gerade in einem Trauerprozess befinden. Sie erhalten viele gute Impulse, um besser mit sich selbst, ihren Gedanken und Gefühlen sowie ihrem Umfeld umzugehen.

2. Menschen, die mit Trauernden Kontakt haben. Sie werden durch die Lektüre für diverse mögliche Herausforderungen der Trauer sensibilisiert.

 

 

Wo ist es erschienen?

SCM Hänssler, 208 Seiten, EUR 14,99 (gebunden), EUR 11,99 (E-Book)

 

 

 

NICOLE STURM

hat Theologie studiert und arbeitet mittlerweile selbstständig als Autorin sowie psychotherapeutischer Coach (Heilpraktikerin für Psychotherapie).

 

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