Wie heißt’s?

„Charlotte geht – Das hohe Alter, die Demenz und der Abschied von meiner Frau“

 

Wer hat’s geschrieben?

Reinhold Ruthe ist ein deutscher evangelischer Theologe, Berater und Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche. Im deutschsprachigen Raum gilt er als wesentlicher Impulsgeber der Seelsorgebewegung, der sich nicht zuletzt als Autor zahlreicher Ratgeber mit psychologischem Schwerpunkt einen Namen gemacht hat. Der heute 91-Jährige kennt sowohl die therapeutische Seelsorge als auch psychologische Beratung und Wissenschaft und hat sich in seinen Büchern, Studiengängen und Vorträgen immer dafür engagiert, dass beide Fachgebiete beachtet, ausgebildet und angewendet werden und in Ergänzung zueinander stehen.

 

Wo ist es erschienen?

Kawohl Verlag, Wesel, 140 Seiten, EUR 12,80.

Das Buch erscheint Mitte Februar, Vorbestellungen sind möglich.

 

Worum geht’s?

Ruthe beschreibt den Abschied von seiner Jugendliebe Charlotte, die im hohen Alter nach 65 gemeinsamen Ehejahren an Demenz erkrankt und schließlich stirbt. In Tagebuchform berichtet er über den Verlauf der Krankheit und die Veränderungen bei seiner Frau. Zudem gibt er zahlreiche Sach-Informationen zum Thema Demenz und Tipps für den Umgang mit dementen Familienangehörigen. Aber er setzt auch ganz allgemein mit Fragen des Alterns auseinander und vor allem damit, welche Rolle Gott und sein Glaube in all dem spielt.

 

Wie ich es finde.

Das Buch behandelt Themen, die man am liebsten verdrängen würde und die doch zu den wichtigsten gehören, mit denen man sich auseinandersetzen sollte: Die eigene Sterblichkeit, das Altern, der Gesundheits- und Jugendwahn. Wie will ich damit umgehen? Welche Rolle spielt Gott in meinem Leben und Sterben? Glaube ich an ein Leben nach dem Tod? – Das persönliche Erleben von Ruthe ist berührend, beeindruckend und beängstigend zugleich, denn man spürt, dass es hier um „gelebtes Leben“ geht und nicht um bloße Theorie. Man ist ganz nah dabei, was streckenweise sehr herausfordernd ist. Ruthe schreibt: „Diese Einschnitte erinnern uns an die eigene Sterblichkeit, machen unsere Vergänglichkeit deutlich. Sie können Aktivität lähmen, aber sie können auch den Blick auf die Ewigkeit lenken.“

 

Wer sollte es lesen?

Jede und jeder, denn an Tod und Sterben kommt niemand vorbei. Vor allem aber Menschen, die mit Angehörigen leben, die an Demenz erkrankt sind, wird das Buch guttun. Denn hier finden sie neben wertvollen Gedanken zum Thema auch praktische Tipps und Anregungen – und nicht zuletzt Trost, denn der Leitspruch des Ehepaars Ruthe war immer: „Alles muss an Gott vorbei!“

 

→ Weiterlesen: Lesen Sie hier einen Auszug aus „Charlotte geht“.

 

 

INGE FRANTZEN ist Redakteurin bei MINDO.

E-Mail: inge.frantzen@mindo-magazin.de

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