„Zum diesjährigen Osterfest haben sich unsere beiden Söhne mit ihren Frauen und Kindern angesagt. Eigentlich freue ich mich auch sehr darauf, wenn die ganze Familie mal wieder zusammen ist. Aber jedes Mal gibt es bereits nach kürzester Zeit Krach und das Familienfest endet in großer Frustration, weil jeder etwas anderes will. Was kann ich tun, damit es wirklich für alle ein schönes Fest wird?“

 

 

Schon in einer Kleinfamilie hat jedes Familienmitglied eine bestimmte Vorstellung davon, wie es gern die Feiertage verbringen würde. In Ihrem Fall treffen gleich verschiedene Generationen und mehrere eigenständige Familien aufeinander. Sie als Vater und Mutter ihrer Söhne sind gleichzeitig Opa und Oma ihrer Enkel, und ihre Söhne wiederum haben inzwischen eigene Familien gegründet, die eigene Traditionen, Wünsche und Vorstellungen entwickelt haben. Da bedarf es guter Kommunikation, um alles unter einen Hut zu bringen.

 

Klären Sie im Vorfeld die Wünsche und Erwartungen!

Wichtig ist, dass man ehrlich voneinander erfährt, welche Erwartungen der Einzelne hat, damit man gemeinsam überlegen kann, was sich davon umsetzen lässt. Je eher und konkreter Sie diese Absprachen treffen, desto besser, denn dann hat jeder Zeit, sich darauf einzustellen und für sich selbst entsprechend zu planen. Wünschen sich die Kinder zum Beispiel einen Spielenachmittag mit Opa und Oma, könnten sie diesen bereits zu Hause planen und entsprechend Spiele zum Besuch mitbringen. Eine offene und ehrliche Kommunikation im Voraus erspart so viel Enttäuschung und Frustration an den eigentlichen Feiertagen, wo so viele unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen.

Nur wenn man voneinander weiß, was dem anderen gut tut, kann man versuchen, es ihm auch zu geben.

Fragen Sie doch einmal jedes einzelne Familienmitglied, wie das perfekte Osterfest für ihn oder sie aussehen würde. Ein festliches Essen? Eine gemütliche Spielerunde? Ein schöner Spaziergang? – Jeder braucht etwas anderes, um sich wohl zu fühlen, und nur wenn man voneinander weiß, was dem anderen gut tut, kann man versuchen, ihm das auch zu geben.

Vermeiden Sie Reizthemen!

Oftmals kommt es zu Spannungen, weil irgendjemand ein Thema anspricht, bei dem man unterschiedlicher Meinung ist. Ein Wort gibt das andere und die Gemüter erhitzen sich sehr schnell und der Familienkrach ist vorprogrammiert. Versuchen Sie, diese Themen im Keim zu ersticken und sich auf das zu konzentrieren, was verbindet – nämlich die Zeit, die man als Familie gemeinsam entspannt verbringen will. Auch das kann man im Vorfeld ansprechen und alle darum bitten, ihre persönlichen Reizthemen mal zu Hause zu lassen. Es geht hier nicht darum, Dinge zu verdrängen, die angesprochen werden müssten, sondern sie an einen anderen Platz zu verschieben, wo sie mit mehr Zeit geklärt werden können.

 

Werten Sie den Besuch gemeinsam aus!

Nach den Feiertagen sollte der Besuch unbedingt ausgewertet werden. Wie hat jeder die Feiertage für sich erlebt? Was lief gut, was weniger? Worüber hat man sich gefreut und welche neue Erfahrung hat man gemacht? Was will man für das kommende Jahr unbedingt übernehmen, was darf auf keinen Fall nochmal so ablaufen? Auch hier sind Ehrlichkeit und Offenheit gefragt, damit man sich auch im nächsten Jahr von Herzen aufeinander freuen kann.

 

Welche Frage bewegt Sie?

 

Sie haben ein seelsorgerliches Anliegen? Dann schreiben Sie uns! Gerne nehmen wir Ihre Frage auf und beantworten Sie in unserer Rubrik „Lebensfragen“. Dazu wird natürlich sowohl Ihr Name anonymisiert als auch sämtliche weiteren Daten oder Erkennungsmerkmale zum Schutz Ihrer Privatsphäre unkenntlich gemacht.

 

Schicken Sie uns Ihre Frage(n) an: lebensfragen@mindo-magazin.de

Inge Frantzen

ist Systemische Lebensberaterin (IGNIS) und arbeitet als Redakteurin bei MINDO.

 

E-Mail: inge.frantzen@mindo-magazin.de

Das könnte Sie auch interessieren