Wie heißt’s?

RUHE. ARBEIT. EWIGKEIT.

Der göttliche Rhythmus von Ruhe und Arbeit für dein Leben

 

Wer hat’s geschrieben?

John Mark Comer, Jahrgang 1980, Pastor in Portland/Oregon (USA), Ehemann und Vater – und seit einem Sabbatjahr mit neuer Einstellung zur Arbeit ein Liebhaber von Entschleunigung und minimalistischem Leben.

 

Worum geht’s?

Kurz gesagt: Ums Menschsein, so, wie der Schöpfer es sich gedacht hat mit einer guten Balance aus Sinn-voller Arbeit, entsprechenden Pausen und dem Blick aufs Wesentliche. John Mark Comer dröselt in drei Teilen den Sinn unseres Lebens auf: Er seziert den Sinn und Zweck unserer Arbeit, wirbt für einen heilsamen und kraftschöpfenden Sinn für Ruhe und lenkt abschließend den Blick auf die Ewigkeit.

 

Comer argumentiert theologisch sehr fundiert und bringt dabei eine Menge persönlicher Erfahrungen und Rituale ein, von denen sich lernen lässt. Er definiert Berufung neu und beschreibt den Sabbat als „Akt der Rebellion gegen die Sucht nach mehr Leistung und Besitz“ – und hinterfragt damit direkt unsere „Höher-schneller-weiter-reicher“-Mentalität, nach der wir leben. Am Ende präsentiert er auch einen für mich neuen theologischen Blick auf das Ende der Welt (unsere Eschatologie) und sagt sehr deutlich, dass unser Denken über dieses Ende unser Hier und Jetzt massiv beeinflusst.

 

Wie ich es finde.

Ich mochte schon sein Buch „Das Ende der Rastlosigkeit“ – und dieses hier begeistert mich nicht weniger! Comer überzeugt mich mit seiner sehr gut lesbaren Mischung aus Theologie, Lebenserfahrung und Wortgewandtheit. Mit diesem Buch lässt er mich meine Einstellung zur Arbeit überdenken und macht mir Lust, mich auch als Gottes aktive und leidenschaftliche Partnerin in der Gestaltung seiner Welt zu sehen. Besonders begeistert hat mich, dass er die dualistische Weltsicht, die von Christen nicht selten vertreten wird, adressiert. Comer schreibt, dass wir für eine gute Theologie der Arbeit die Kluft zwischen „geistlich“ und „weltlich“ überwinden müssen und wir endlich das „gigantische weltumspannende 24/7-Reich-Gottes“ wieder feiern sollten – anstatt es auf die allsonntäglichen 60 Minuten im Gottesdienst zu beschränken. Unsere Arbeit, so Comer, ist eben Teil des Reiches Gottes. Und wenn wir dies verstehen, verändert sich eine Menge.

 

Wer sollte es lesen?

Wer sich schon immer gefragt hat, was wohl die eigene Berufung sein mag – Comer liefert richtig gute Ideen auf der Suche nach individuellen Antworten. Auch wer sich bisher schwertut mit einer guten Balance von Belastung und Erholung, findet in diesem Buch Tipps und theologische Tiefe. Und wer sich fragt, ob der „normale Job“ – egal ob in der Bank, als Busfahrer, Jurist, Mutter, Vater, Pflegende, in der Kirche oder sonstwo – für Gott und sein Reich wertvoll sein könnte, der wird nach der Lektüre dieses Buch verstanden haben: Ja, jede Arbeit und jeder Job (Ausnahmen bilden ohne Frage die ethisch problematischen) trägt zur Kultivierung von Gottes guter Welt bei – und dieser Blick auf unsere Arbeit prägt die Welt mit.

 

Wo ist es erschienen?

SCM R. Brockhaus, 288 Seiten, EUR 25,– (gb.), EUR 16,99 (E-Book)

 

 

TINA TSCHAGE ist Theologin und Redakteurin, seit vielen Jahren freiberuflich tätig als Coach, Autorin, Rednerin und Zeremoniarin (www.tina-tschage.de).

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