Manche Rituale begleiten mich schon mein ganzes Leben lang. Was wäre die Vorweihnachtszeit ohne „Der kleine Lord“ und ein Jahreswechsel ohne „Dinner for one“? Diese Klassiker, die sich problemlos allen modischen Strömungen widersetzen, haben einen Platz in meinem Herzen und in meinem Kalender. Und ich frage mich, warum es mir so leichtfällt, echte Standfestigkeit zu beweisen, wenn es darum geht, Rituale der Weihnachtszeit zu pflegen, und warum gute Vorsätze für das neue Jahr so schnell dahinschmelzen wie der Schnee.

 

Warum scheitern gute Vorsätze?

Unsere guten Vorsätze scheitern vor allem deshalb, weil sie meistens aus einer Laune heraus getroffen werden und schnell wieder vergessen sind, weil sie im Gehirn mit negativen Gefühlen verbunden sind. Wer möchte schon dauerhaft auf lieb gewonnene Gewohnheiten verzichten (wie das Stückchen Schokolade vor dem Zubettgehen) oder etwas tun, wozu er keine Lust hat (in meinem Fall alles, was mit Sport zu tun hat)?

Für eine dauerhafte Veränderung braucht der Veränderungswillige positive Gefühle, sagt die Psychologin Maja Storch. Heißt: Echte Veränderungen schafft nur der, der seinen Veränderungswunsch mit positiven Emotionen antriggert. Nur dann werden Ziele oder Vorsätze handlungswirksam. Klingt vernünftig, aber was bedeutet das konkret?

 

Finden Sie ein Motto für Ihre Ziele!

Mir persönlich hilft in vielen Fällen Alltagswissen, eine angemessene Zielsetzung und ein bildhaftes Motto. Ein Beispiel: Gewichtsreduzierung ist einer der beliebtesten Vorsätze der Deutschen. Mindestens einmal im Jahr trifft auch mich dieses Thema – meistens beim Kauf der Sommergarderobe, wenn mir das gnadenlose Licht der Umkleidekabine meinen Winterspeck deutlich unter den dünnen Stoffen vor Augen führt. Jetzt gilt es, systematisch vorzugehen: Ergründen Sie, warum Sie abnehmen wollen! Hören Sie häufig geringschätzende Bemerkungen über Ihre „knackig sitzenden Hosen“ – oder möchten Sie sich schlicht wieder wohlfühlen in Ihrer Haut? Gehen Sie ins Fitnessstudio, weil Ihre Freunde dort an fünf Tagen die Woche zu finden sind – oder haben Sie das innere Bedürfnis, durch Bewegung eine gute Körperwahrnehmung zu spüren? Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben und Ihre Motive geklärt haben, formulieren Sie ein Motto. Zum Beispiel: „Ich bin leicht wie eine Feder!“ Mit diesem Ziel-Motto vor Augen können Sie sich das Kalorienzählen so gut wie sparen.

Hören Sie auf Ihre Intuition! Lassen Sie es sich nicht nehmen, Ihre Entscheidungen für Ihr Leben selbst zu treffen!
Seien Sie voller Hoffnung!

Hoffnung ist eine gute Grundlage für Wohlbefinden und Lebenserfolg. Was ist momentan Ihr größter Wunsch? Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, etwas in Ihrem Leben zu ändern oder einen komplett neuen Weg einzuschlagen, brauchen Sie mehr als kluge Sätze auf einem Blatt Papier. Ganz besonders für schwierige Entscheidungen benötigen Sie neben einem Motto freundliche Erinnerungshilfen. Suchen Sie sich Unterstützer, die Sie auf Ihrem Weg ermutigen und vor überzogenen Vorstellungen warnen! Bringen Sie den Mut auf, über Ihre persönlichen Ziele zu reden und übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Lebenserfolg. Nutzen Sie Ihre Leidenschaft als kleinen Zünder, der Ihre Motivation auf Touren bringt.

Finden Sie heraus, was Sie wirklich motiviert und nutzen Sie Ihre Erfahrungen, um Ihre Ziele danach auszurichten. Leben Sie aus der Hoffnung, dass Sie mit allen Stärken und Schwächen ein wertvoller Mensch sind, der trotz kleiner Schönheitsfehler ein einzigartiges Individuum ist. Malen Sie sich Ihren Erfolg und Ihre Motivation in aller Ausführlichkeit aus und machen sich auf diese Weise Lust, Ihre Ziele anzugehen und zu meistern!

 

Hören Sie auf Ihren Bauch!

Bauchgefühl, Intuition oder innere Stimme sind die besten Ratgeber, die Sie finden können. Niemand kennt Sie so gut wie Sie sich selbst und niemand außer Ihrem Bauchgefühl kennt Ihre positiven und negativen Gefühle. Immer dann, wenn Sie ein wohliges Kribbeln im Bauch spüren oder Ihre Augen leuchten, sind Sie wahrscheinlich einer guten Idee auf der Spur. Ihre innere Stimme hilft Ihnen in komplexen Zusammenhängen, den Durchblick zu behalten und richtig zu handeln. Hören Sie auf sie!

 

Schließen Sie Freundschaft mit sich selbst!

Und last, but not least: Lassen Sie es sich nicht nehmen, Ihre Entscheidungen für Ihr Leben selbst zu treffen! Stärken Sie Ihr Vertrauen in Ihre eigenen Entscheidungen und schließen Sie Freundschaft mit sich selbst. Selbstliebe ist wichtig, um Nächstenliebe üben zu können. Und nur wer mit sich selbst im Reinen ist, kann sich mutigen Zielen stellen und seinen Platz im Leben einnehmen.

 

MONIKA BYLITZA

ist Kommunikationstrainerin, Coach und Autorin mehrerer Bücher (u. a. „Coaching to go“ und „Schätzeken, gib Gas!“, beide Neukirchener Verlagsgesellschaft).

 

www.monika-bylitza.de

Das könnte Sie auch interessieren