Kürzlich zeigte mir mein Bruder stolz seine App, in der er Aktienkurse verfolgt. Dass mein Bruder ein Finanzgenie ist, war mir nichts Neues. Aber dass er Geld in Aktien anlegt, hat mich überrascht. „Sowas Unsicheres machst du?“, schoss es aus mir raus. Und dann hat er mir erklärt, was er da macht.

 

Die Männer in meiner Familie – also mein Bruder und mein Vater – sorgen sich schon lange um mein wirtschaftliches Treiben. Als ich Anfang 20 war, haben sie für meine erste Kapitallebensversicherung gesorgt. Und mit den Jahren habe ich verstanden: Ich kann nicht früh genug beginnen, auch wirtschaftlich vorzusorgen. Als Single ist das nicht minder wichtig – im Gegenteil: Dadurch, dass ich allein für mich zu sorgen habe, sollte ich umso gewissenhafter auch vorsorgen.

 

Vermögensstrukturierung, langfristige Wohnsituation, finanzielle Altersvorsorge, Erbschaft und Schenkung – hast du dir über Stichworte wie diese schon mal Gedanken gemacht? Es lohnt sich! Denn diese Themen sind wichtig und hilfreich, nicht nur für die mit dickem Gehalt, sondern für uns alle. Denn: Auch mit kleinen Sparbeträgen kann man langfristig eine Menge erreichen. Ich ermutige dich, diese Stichworte mal zu bearbeiten und deine persönliche Agenda zu erstellen, am besten mit professioneller Unterstützung:

 

1. Vermögensstrukturierung: Wie viel habe und wie viel brauche ich?

Der Blick aufs Gehalt ist für viele ein Grund zur Freude, für andere ein Grund zur Sorge – und manch einer hat gar kein Gehalt. Wie auch immer deine wirtschaftliche Situation ist: Schau sie an, ziehe eine Bilanz und mache Pläne. Ich habe gerade gelernt, dass mein Erspartes – und seien es nur 20 Euro pro Monat – in sicheren Fonds erheblich mehr Gewinn bringt als auf der Bank. Du sparst für ein neues Auto? Dann spare das Geld nicht auf einem klassischen Konto, bei dem bei manchen Banken derzeit sogar Minuszinsen drohen, sondern lege es in sicheren Fonds an, und du hast in drei Jahren mehr als das, was du netto angelegt hast.

 

2. Finanzielle Altersvorsorge: Von was lebe ich im Ruhestand?

Altersvorsorge ist wichtig. Ob ich – jetzt Ende 30 – einmal von einer gesetzlichen Rente leben kann? Ich weiß es nicht. Aber ich habe gut vorgesorgt, dass ich neben der gesetzlichen Rente noch so manch anderes Kapital zur Verfügung haben werde. Meine Altersvorsorge fußt schon seit einigen Jahren auf unterschiedlichen privaten Vorsorgeelementen: einer Kapitallebensversicherung, einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit Wechsel in eine Rente, sollte ich diese nicht benötigen, sowie Sparverträgen und Anlagen in Aktienfonds.

Auch mit kleinen Sparbeträgen kann man langfristig eine Menge erreichen.

Ich habe von all dem sehr wenig Ahnung. Aber ich habe Experten um mich herum. Ich dachte immer, solche Beratungen seien nur für reiche Leute. Stimmt aber nicht. Die Fachleute von Finanzberatungsfirmen wie „Plansecur“ oder auch der „Deutschen Vermögensberatung“, um nur zwei zu nennen, planen auch mit meinem eher kleinen Geldbeutel und finden mit mir die besten Vorsorgestrategien.

 

3. Langfristige Wohnsituation: Wo, wie und mit wem möchte ich alt werden?

Die Frage, wie wir alt werden wollen, sollten wir uns immer stellen – auch wenn niemand von uns weiß, wie weit wir im Leben kommen. Dauerhaft allein leben ist keine gute Idee – das ist meine prägendste Erfahrung in der derzeitigen Corona-Pandemie. Spätestens, wenn es hart auf hart kommt und ich Hilfe brauche, muss mein Netzwerk in vielerlei Hinsicht tragfähig sein. Und je näher freundliche Menschen bei mir wohnen, desto einfacher ist es.

Dazu kommt: In der schicken Altbauwohnung im vierten Stock ohne Aufzug wirst du nicht bis ins hohe Alter wohnen können. Frage dich also rechtzeitig, wo, wie und mit wem du alt werden möchtest. Investiere lieber frühzeitig in eine Wohnung mit bodengleicher Dusche und ohne Treppen. Und besonders für Singles unerlässlich: Investiere in tragfähige Beziehungen, am besten in Wohn- und/oder Lebensgemeinschaften mit langfristiger Perspektive. Gemeinsam hat man auch viel mehr Möglichkeiten!

 

4. Erbschaft und Schenkung: Wer bekommt, was mir gehörte?

Vielleicht wirst du einmal etwas von der Verwandtschaft erben. Mindestens dann wirst auch du etwas zu vererben haben. Auch darüber sollten wir Singles uns besonders Gedanken machen – denn eine familiäre Erbfolge gibt es bei uns gegebenenfalls nicht. Und: Zu Lebzeiten verschenken ist wirtschaftlich deutlich reizvoller als nach dem Tod vererben. Also überlege frühzeitig, wer deinen Nachlass einmal übernehmen darf.

 

Ich werde mir niemals eine App für Aktienkurse auf mein Smartphone laden. Aber dass es viele Wege gibt, schlau zu sparen, vorzusorgen und immer ein bisschen mehr aus allem zu machen, das habe ich verstanden. Und mit etwas Hilfe von Experten habe ich meinen Weg gefunden, weise und planvoll mit dem umzugehen, was ich zur Verfügung habe. – Wie schaut dein Weg aus?

Tina Tschage

hat Theologie studiert und das Handwerkszeug der Redakteurin erlernt. Sie lebt als Single-Frau in einer christlichen Gemeinschaft in München und arbeitet freiberuflich als Coach, Speakerin und Autorin.

 

 

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