Wie heißt’s?
MIT DEM LEBEN SPIELT MAN NICHT
Wie der Glaube mich aus der Sucht befreite und ich eine zweite Chance bekam
Wer hat’s geschrieben?
Uwe Heimowski ist Vorstandsvorsitzender des deutschen Zweigs des christlichen-humanitären Hilfswerks „Tearfund“. 1964 in Nordfriesland geboren, verfügt er über reichhaltige berufliche Erfahrungen als Erzieher, Theologe und Pastor einer evangelischen Freikirche. Bis zum Jahr 2023 war Heimowski politischer Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz in Berlin. Er ist verheiratet und hat gemeinsam mit seiner Frau Christine fünf Kinder.
Co-Autor Hauke Burgarth hat als freiberuflicher Lektor und Autor neben diesem bereits zahlreiche weitere Buchprojekte begleitet.
Worum geht’s?
Uwe Heimowski erzählt in autobiografischen Rückblenden, wie Gott ihn, dessen Leben in den ersten 20 Jahren von schwierigen Umständen geprägt war, heilte und freisetzte und er dadurch anderen zum Segen werden konnte. Seine Kindheit und Jugend beschreibt er als schwierig: Er wächst in einem zerrütteten Elternhaus auf, wo er wenig Annahme und Liebe erlebt. Eingeladen von einer Freundin, bekommt er als Jugendlicher Kontakt zu einer Freikirche in Flensburg. Als die Beziehung zu der jungen Frau unter schmerzhaften Umständen endet, verliert er alle Hoffnung und entwickelt eine fatale Alkohol- und Spielsucht. Doch mit 22 findet Uwe Heimowski zum Glauben an Jesus Christus und erfährt in einer christlichen Therapieeinrichtung Hilfe. Dort erlebt er nicht nur Freiheit von seinen Süchten, sondern auch eine heilsame Gemeinschaft mit anderen.
Heimowski lässt sich zum Erzieher ausbilden und ist in dieser Zeit stark von dem Wunsch geprägt, dass Gott sein Leben gebrauchen möge, um anderen Menschen zu helfen, was er später zunächst während seiner Mitarbeit bei der Heilsarmee erlebt. Dank eines Hamburger Modellprojektes, kann er dann studieren, obwohl er kein Abitur hat. Darauf folgt ein neuer Lebensabschnitt in Gera, wo er als Pastor einer Freikirche angestellt ist und mit suchtkranken Jugendlichen arbeitet.
Mehr und mehr führt Gott ihn in den darauffolgenden Jahren auch in politische Verantwortung. So wird er Referent für Menschenrechte und Öffentlichkeitsarbeit an einer Berufsakademie. Darüber hinaus engagiert Heimowski sich auch ehrenamtlich im Stadtrat. Dass er im Jahr 2016 politischer Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz wird, ist eine fast natürliche Entwicklung. In dieser Zeit in Berlin erlebt er immer wieder, dass die Geschichte seines problematischen Starts ins Leben bei anderen Menschen das Interesse für Jesus Christus wachsen lässt. Nach einem Herzinfarkt im Dezember 2020 reduziert Uwe Heimowski sein politisches Engagement in Berlin – und bilanziert in dieser Phase zu seinem eigenen Erstaunen, dass er zunehmend weniger tun konnte, als in früheren Jahren, und Gott doch aus dem Wenigen mehr gemacht hat.
Wie ich es finde?
Zum einen ist das Buch ein anschauliches Zeugnis dafür, dass es bei Gott keine hoffnungslosen Fälle gibt: Er kann auch Menschen, die einen schwierigen Start ins Leben hatten, gebrauchen, um heilsam, befreiend und wiederherstellend in unheile Biographien oder Systeme einzugreifen. Dabei nutzt er gerade auch die schmerzhaften Erfahrungen aus der Vergangenheit, die mit der Kraft Gottes überwunden wurden.
Zum anderen verdeutlicht die Lebensgeschichte von Uwe Heimowski, wie das Leben eines Menschen eine zunehmende Erweiterung des Erfahrungs- und Wirkungsbereichs erfährt, wenn er sich Gottes Führung anvertraut: Angefangen von seiner Tätigkeit als Pastor einer Freikirche bis hin zum Vorstandsvorsitzenden eines christlich-humanitären Hilfswerkes. Dabei wertet der Autor das nicht als eine Art „Aufstieg auf einer Karriereleiter“, sondern als eine erweiterte Indienstnahme durch seinen Herrn Jesus Christus.
Die beiden oben erwähnten geistlichen Themen werden anhand der biographischen Schilderungen sehr anschaulich vermittelt. Das Buch ist daher leicht zu lesen und macht Mut, sein eigenes Lebens trotz belastender Vergangenheit und eingeschränkter Gegenwart von Gott gebrauchen zu lassen.
Wer sollte es lesen?
Ich kann das Buch grundsätzlich jedem empfehlen: Glaubenden Menschen wird es ein Anstoß zum Stauen über Gottes Größe sein – und eine Einladung, sich mehr von Gottes Möglichkeiten statt von eigenen Unmöglichkeiten leiten zu lassen. Und für Menschen, die noch keine Beziehung zu Jesus Christus haben, ist es ein Zeugnis für Gottes Wirken im Leben eines Menschen und in dieser Welt, das zum Anlass werden kann, sich mit dem Glauben zu beschäftigen und auch das eigene Leben Gott anzuvertrauen.
Wo ist es erschienen?
SCM Hänssler, 232 Seiten, gb., EUR 20,–
PETER STENGER ist Pastor im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Deutschlands und christlicher Lebensberater (ACC).