Wie heißt’s?

DAS HATTE ICH SO NICHT BESTELLT

Was wir aus Erfahrungen gelernt haben, die wir nie machen wollten

 

Wer hat’s geschrieben?

Die Lebensgeschichten in diesem Buch wurden von Debora Kuder und Sarina Pfauth zusammengetragen. Beide haben, neben diversen anderen Fächern, Kommunikationswissenschaft studiert. Sie leben in München und engagieren sich in ihren dortigen Gemeinden.

 

Worum geht’s?

Um das Leben. Um unsere Lebensentwürfe. Vor allem aber darum, was passiert, wenn alles anders kommt als gedacht, erhofft und geplant. Im Buch werden elf Frauen vorgestellt, die mit elf ganz unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert wurden. Die Palette reicht vom Platzen eines Lebenstraums über unerfüllte Hoffnungen, schwerste Erkrankungen, den Tod eines geliebten Menschen bis hin zu der Erfahrung, in Armut aufzuwachsen. Vorgestellt werden elf Frauen, ihre Erfahrungen mit persönlichen Krisen sowie ihr Umgang damit. Was sie gemeinsam haben: Sie alle glauben an Gott und erzählen unter anderem auch davon, wie sich die schweren Zeiten ihres Lebens auf ihren Glauben ausgewirkt haben. Abgerundet wird das Buch durch vier Experten-Interviews zu den Themen Glück, Loslassen, Altern und Hoffnung.

 

Wie ich es finde.

Die kurze Antwort: herrlich ehrlich, tief bewegend und unglaublich ermutigend. Und ich möchte noch ergänzen: toll geschrieben! Die etwas längere Antwort: Es ist ein Buch, das sich locker-leicht lesen lässt, aber trotzdem nicht oberflächlich ist, sondern tief berührt. Ich habe mitgelitten, als ich gelesen habe, welche Erfahrungen diese Frauen gemacht haben. Dabei sind die Berichte eher sachlich gehalten und drücken nicht extra auf die Tränendrüse. Aber zu lesen, wie – für mein Empfinden – ungerecht das Leben sein kann, wie viel Leid manch eine ertragen muss und wie viel Schmerz … das lässt einen nicht kalt, zumindest mich nicht.

 

Trotzdem lässt einen die Lektüre nicht am Boden zerstört und mit dem Leben (und Gott) hadernd zurück, sondern zeigt auf, dass das Leben trotz Tiefschlägen und zerplatzter Träume weitergeht. Dass man solche Erlebnisse nicht bloß überleben, sondern dass es gut weitergehen kann. Viele haben Gott in diesen schweren Zeiten auf ganz neue Art kennengelernt. Was ich außerdem positiv finde: Krisenerfahrungen werden nicht glorifiziert, wie das manchmal geschieht, nach dem Motto: „Ich bin Gott so dankbar für diese schreckliche Erfahrung, weil daraus so viel Gutes entstanden ist …“ Vielmehr wird betont, dass Krisen schwierig und schmerzhaft sind, dass das Leben aber trotz allem gut sein kann.

 

Nicht jede Geschichte hat mich gleich stark angesprochen, nicht jede aus der Krise gezogene Lehre stimmt mit meinen persönlichen Ansichten überein. Aber das Schöne ist: Das muss auch nicht sein. Wir sind alle verschieden; wir leben unterschiedliche Leben, denken verschieden, glauben anders. Das kann und darf so sein. Und doch können wir viel voneinander lernen. Ich zumindest konnte einiges für mich persönlich mitnehmen. Im Idealfall können wir die nächsten Herausforderungen in unserem Leben besser meistern, weil wir auf das zurückgreifen können, was wir nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch von anderen gelernt haben: von Freunden und Familie. Oder den elf Frauen in diesem Buch.

 

Wer sollte es lesen?

Menschen, die aus den herausfordernden Erfahrungen anderer etwas fürs eigene Leben lernen möchten. Und alle, die einen Eindruck davon bekommen möchten, vor welche (für Außenstehende oft nicht erkennbare) Herausforderungen Menschen im Laufe ihres Lebens gestellt werden.

 

Wo ist es erschienen?

SCM Hänssler, 216 Seiten, EUR 17,99 (broschiert), EUR 13,99 (E-Book)

 

 

NICOLE STURM ist Theologin; sie arbeitet als Redakteurin und psychotherapeutischer Coach (Heilpraktikerin für Psychotherapie (www.vorwärtsleben.de) in Norddeutschland.

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