„Das ist aber sehr freundlich von Ihnen, vielen Dank!“ Wann haben Sie zum letzten Mal diesen Satz gehört? Er fällt meistens dann, wenn jemand einem anderen etwas Gutes tut – zum Beispiel ihm einen Sitzplatz im überfüllten Bus anbietet, ihm die Tür aufhält oder ihm eine schwere Last abnimmt. Er fällt in Situationen, in denen ein Mensch einen anderen wahrnimmt in seiner Situation und sich ihm auf eine nette Art und Weise zuwendet.

 

Im Brief an die Philipper fordert der Apostel Paulus uns dazu auf, dass wir unsere Güte und Freundlichkeit allen Menschen „kund sein“ lassen sollen (Kapitel 4, Vers 5). Wie aber kann das gehen in einer Welt, in der der Egoismus immer größer wird und jeder nur noch mit sich selbst beschäftigt ist? Die Wahrnehmung des anderen und vor allem die Wahrnehmung seiner Bedürfnisse geht mehr und mehr verloren und man hat oft den Eindruck, jeder ist sich selbst der Nächste.

Lasst eure Freundlichkeit allen Menschen kund sein.

Heute denken wir darum über „Freundlichkeit“ nach:

 

→ Wie wäre es, wenn wir in der kommenden Woche zum Beispiel im Bus oder Zug auf dem Weg zur Arbeit das Handy einmal ganz bewusst weglegen und unsere Mitreisenden wahrnehmen würden? Vielleicht ergibt sich trotz Maske ein Blickkontakt und man kann zumindest ein kleines Lächeln austauschen.

 

→ Wie könnte ich in der kommenden Woche einmal ganz bewusst Freundlichkeit weitergeben? Vielleicht einfach mal jemanden an der Supermarktkasse vorlassen oder an einer unübersichtlichen Straßenkreuzung nicht auf das eigene Recht bestehen, sondern einem anderen Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt anbieten?

 

Kleine Gesten der Freundlichkeit können so viel mehr bewirken, als nur ein kleines Lächeln auf das Gesicht unseres Gegenübers zu zaubern. Freundlichkeit ist ansteckend und wird unser Gegenüber meist motivieren, auch seinerseits Freundlichkeit zu verbreiten – und davon brauchen wir gerade in Corona-Zeiten eine Menge.

 

Also: Lass auch in der kommenden Adventwoche dein Licht leuchten und mach damit die Welt ein kleines Stückchen heller!

Inge Frantzen

ist MINDO-Redakteurin und Systemische Lebensberaterin (IGNIS).

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