Wie heißt’s?

PROBLEMZONE FRAU

Von einer, die freiwillig zunahm, ihren Glauben befreite und Frieden mit sich selbst schloss

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Veronika Smoor, Jahrgang 1974, lebt auf dem Land in der Nähe von Heilbronn und hat bereits einige Bücher auf den Markt gebracht. Sie arbeitet als Autorin, Bloggerin und Referentin und ist begeisterte Ehe- und Familienfrau.

 

 

Worum geht’s?

Veronika Smoor hat auf 304 Seiten die Lebensgeschichte vieler Frauen zusammengefasst: Es geht um Körperhass und Körperliebe, Frust und Freude mit sich selbst, um Feminismus und Patriarchat, Lebensentscheidungen und Fremdbestimmung, Glauben und Lügen, Gemeindeleben, Frauen in Leitung und so weiter.

 

Die Autorin beschreibt ihre Geschichte mit sich selbst und nimmt dabei die drei menschlichen Kernbereiche unter die Lupe: Körper, Geist und Seele. Sie schreibt über unseren (teilweise anerzogenen) Optimierungswahn für Körper, Seele und Geist und stellt dem das angenehme Mittelmaß gegenüber. Sie schreibt über das, mit dem wir uns füttern, und über das, was wir wirklich bräuchten. Sie schreibt übers Glauben und Zweifeln, über Gruppenzwänge und Freiheit. Und sie nimmt mich als Leserin in jedem Satz ganz entspannt mit hinein, sodass ich in Ruhe entscheiden kann, ob dies mein Thema ist oder nicht. Keine Imperative, die mich drängen, sondern Intensität, die mich zieht: hin zu einer Freiheit, von der ich jetzt mehr ahne als zuvor. Veronika Smoor schafft das mit ihrer wundervoll lebendigen und humorvollen Art zu erzählen, sodass es auch einfach nur Spaß macht, immer weiterzulesen.

 

Wie ich es finde.

Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite Balsam für meine Seele. Wohltuend, ermutigend, verständnisvoll, zurechtrückend. Und gleichermaßen ist es die eindringlichste Erinnerung an meine Verantwortung für mich selbst. Mich wertzuschätzen, zu lieben, gut zu versorgen, auf mich aufzupassen, Entscheidungen zu treffen, auszusortieren, loszuziehen und anzukommen oder weiter unterwegs zu sein. Gefühlt schreibt Veronika Smoor über mein ganzes Leben, ohne mich in eine Schublade zu pressen – vielmehr steht am Ende das verbindende „Ich auch, Schwester, ich auch!“

 

Die Autorin ist keine Theologin oder Soziologin, sie ist keine Psychologin und keine Sexologin – ihre einzige Expertise für all diese wichtigen Themen: Sie ist eine Frau. Ihre schlichte Expertise stützt Veronika Smoor durch eine Menge gut recherchiertes Expertenwissen, sodass ich als Leserin merke: Hier treffen 46 Jahre Lebenserfahrung auf fundiertes Fachwissen und unbändige Neugierde auf den Kern des Lebens.

 

Dieses Buch will aufrütteln – und für die christliche Gemeinde und diese Welt und mein eigenes Leben wünsche ich mir, dass dies gelingt. Denn wir brauchen mehr Ehrlichkeit – mit uns selbst und anderen. Wir brauchen Frauen auf allen Positionen – zu Hause am Herd und bei den Kindern genauso wie auf den Kanzeln, den Führungsetagen und in Teilzeit im Büro. Wir brauchen unser ganzes Potenzial als Menschen, das eben männlich und weiblich ist, und das so vielseitig ist wie es Menschen gibt.

 

 

Wer sollte es lesen?

Die Zielgruppe „Frauen“ sollte es lesen – und zwar unabhängig von Familienstand, Alter, Lebenssituation und Lebensgefühl. Es würde mich wundern, wenn nicht jede Frau sich hier an diversesten Stellen wiederfände.

 

Und Männer sollten es lesen, um besser zu verstehen, in welchen Dilemmata wir Frauen uns so oft befinden und um uns in unserer Identität zu unterstützen. Dieses Buch hat das Potenzial zu spalten – und zu versöhnen: die Frauen mit sich selbst, miteinander, und die Geschlechter miteinander. Bleibt nur eine Frage: Wer schreibt mal ein solches Buch für Männer?

 

Wo ist es erschienen?

Gerth Medien, 304 Seiten, Buch (Klappenbroschur): EUR 18,–, E-Book: EUR 13,99

 

 

TINA TSCHAGE

Theologin und Redakteurin, seit vielen Jahren freiberuflich tätig als Coach, Autorin, Rednerin und Zeremoniarin.

 

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