„Ich freue mich über dein Wort wie jemand, der reiche Beute macht.“

Psalm 119,162

Ich weiß nicht, was die Bibel für dich ist und wie oder ob du sie überhaupt liest. Meine eigene Beziehung zu ihr ist schon viele Jahre alt und hat zahllose Facetten: Meistens finde ich ihre Texte bewegend, herausfordernd oder tröstend. Manche ärgern mich, weil sie den Finger auf einen meiner wunden Punkte legen. Und manchmal langweilt die Bibel mich auch. Oder sie überfordert mich.

Eins jedoch ist immer gleich, egal wann ich sie aufschlage: Ich spüre, dass sie ein ganz und gar besonderes Buch ist. Denn obwohl ihre einzelnen Schriften von den unterschiedlichsten Menschen über viele Jahrhunderte hinweg verfasst wurden, spricht aus ihr doch immer wieder nur der Eine: Gott selbst.

Seite um Seite und Zeile um Zeile offenbart sie mir Gottes Gedanken, sein Herz und seinen Willen für mein Leben. Und erzählt die größte Geschichte aller Zeiten: Die Geschichte unserer Rettung durch seinen Sohn Jesus, der als „Mensch gewordenes Wort Gottes“ (Johannes 1,14) am Anfang, im Zentrum und am Ende aller biblischen Schriften steht. Sie alle bezeugen: Jesus Christus ist das Höchste und Schönste, das Gott uns von sich sagen konnte (Kolosser 1,15–23).

Darum will ich immer wieder neu über das Wunder staunen, dass Gott selbst es ist, der in der Bibel zu uns spricht, denn von seinen Worten leben wir (Matthäus 4,4). Ich will sie wirken lassen, ihren Worten nachhängen, „reiche Beute“ machen an guten Gedanken. Denn weil Gottes Geist sie erfüllt, ist sie lebendig und voller Kraft (Hebräer 4,12). Es sind Gottesworte, die uns immer neu bewegen und herausfordern, trösten und korrigieren; die uns weiterlocken, in der Tiefe verändern und uns mit echtem Leben erfüllen (Johannes 6,63).