„Was an uns Gutes erfunden wird, die Gnade hat es getan. Was an Gutem vermisst wird, die Gnade wird es erstatten.“
Hermann von Bezzel (1861–1917), deutscher lutherischer Theologe
Gnade – was für ein Wort! Erbarmen, Güte, Freundlichkeit, Milde, Vergebung, Straferlass, Nachsicht, Amnestie – unsere Sprache kennt Dutzende Synonyme für sie und kann sie doch nicht wirklich fassen.
Gnade irritiert mich, widerspricht meinen Vorstellungen von Gerechtigkeit, und erfüllt mich doch gleichzeitig mit Hoffnung, Staunen und Dankbarkeit. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt in unserer Beziehung zu Gott. Was wir selbst nicht können, hat er für uns getan – und schenkt es jedem, der sich danach ausstreckt: Vergebung von Sünde, Erneuerung unserer Beziehung zu Gott, Erfüllung mit seinem Heiligen Geist und ein Erbe in Ewigkeit. (Epheser 2,1–22)
Vergiss die Gnade nicht, denn nur sie kann dich in der Tiefe verändern! Vertraue darauf, dass Gott durch seinen Geist in dir das tut, was du selbst niemals schaffst (Galater 5,16–26). Alles, was wir sind, alles, was wir jemals sein werden – Gottes Gnade hat es getan.
SABINE MÜLLER
leitet die Redaktion von MINDO.
Weitere Impulse gibt es in dem Impuls-Tagebuch „365“, das kostenfrei bei der „Stiftung Bibel Liga“ bezogen werden kann.
3 Kommentare
Super geschrieben!! <3
Auf diesen Kommentar antwortenDankeschön! :-)
Auf diesen Kommentar antwortenIch bemerke, das Gnade immer mehr in göttliches Allmachtshandeln geschoben wird. Schwierig zu erkären, aber dadurch wächst Distanz. Wenn ich mal die Perspektive änder, heißt Gnade eben, das habe ich nicht verdient, es steht mir eigentlich nicht zu. Gott verzichtet auf Gerechtigkeit - da kommt es wieder ganz nah und sollte auch mein eigenes Handeln beeinflussen. (Sorry, weirde Gedanken deiner Schwägerin inspired by Sabine)
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