Wie heißt’s?

„Grüne Wunder erleben – Geschichten von Lebensentdeckungsreisen in der Natur“

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Anne-Maria Apelt hat Gesundheits- und Kommunikationswissenschaften sowie Internationale Humanitäre Hilfe studiert und arbeitete danach als Jugendreferentin, Bildungsreferentin, Trainerin, Beraterin, Fotografin und freie Autorin. Nach einer Weiterbildung zur Wildnispädagogin und Visionssucheleiterin, arbeitet die 38-Jährige aktuell als Fotografin und Naturritualleiterin. Sie ist verheiratet und lebt in Essen.

 

 

Worum geht’s?

Der eine ist Pfarrer der evangelischen Landeskirche. Ein anderer ist Fernsehredakteur. Oder arbeitet als Psychotherapeut oder Ingenieur. Was sie verbindet? Dass sie als ganze Menschen wachsen wollen und weniger im Tun als vielmehr im Sein, im Ruhen und im Lassen, Heimat finden wollen. Und das gelingt ihnen am besten in der Natur. Dort warten Wunder, dort gibt es Überraschungen, dort redet Gott. Dort ist er präsent und liebevoll, schenkt Geborgenheit und hört zu. So sagt er möglicherweise, wie wichtig Wurzeln sind. Oder wie geborgen sich eine Bärenhöhle anfühlt. Und selbst die Feder eines Eichelhähers, der der Wächter des Waldes ist, kann eine Einladung zum Leben werden.

 

Auch wenn Naturerfahrungen kein Ersatz für Psychotherapie oder Gottesbegegnungen sind: Die Natur ist Lehrmeisterin, weil der Schöpfer in ihr spricht. Alles erzählt von ihm, atmet ihn. Die Autorin Anne-Maria Apelt hat über 20 Geschichten von Menschen gesammelt, die das erfahren. Sie sind echt, ehrlich und anrührend, sie porträtieren Gottsucher und Sehnsüchtige nach Gott und dem Leben. Dass man sie gerne liest, hat damit zu tun, dass die Autorin sensibel nachfragt, dass sie Seelenarbeit in der Tiefe beschreibt. Die Berichte von Bewegungen, von Veränderungen sowie das Fazit, dass alles zählt und Wert hat, machen die Leseerfahrung so wertvoll und angenehm.

 

 

Wie ich es finde.

Dieses Buch ist ein echtes Wunder-Werk. Es erzählt von Wundern in der besten aller Welten: der Natürlich-Welt. Und es verlässt diese nicht zugunsten einer sogenannten „geistlicheren Welt“, sondern würdigt sie zärtlich und begeistert. Es erzählt, dass Gott da ist – ganz nah, als echte Ressource, jederzeit zugänglich. In den Bäumen, den Wurzeln, den Weiden, dem Wasser. Es ist der wilde, sanfte, freundliche, schöne Schöpfergott, dem Liebhaber des ganzen Lebens, dem ich hier begegne. Auch treffe ich auf andere Mit-Geschöpfe, die ich mögen könnte. Sie sind einen Weg gegangen, der auch meiner ist: Mein Leben aus verschlungenen Pfaden, mit Brüchen, belastet, befreit und belebt. In allem bin ich eingeladen, mich an Gottes überschäumender, wilder Liebe zu erfreuen – in der Natur.

 

 

Wer sollte es lesen?

Menschen, die ihr Leben groß, weit, intensiv leben. Solche, die dem Wachsen in der Natur lauschen und sich dort inspirieren lassen wollen. Die sich im Hören üben und ihre Sinne neu ausfahren möchten. Erschöpfte, die gesundmachende Rituale brauchen. Menschen, die neugierig auf Menschen sind und sich von Lebensmodellen anderer Mut machen lassen wollen. Schöpfungsspirituell Veranlagte, die von einer verkopften und seelenarmen Theologie geprägt sind. Für Online-Übersättigte und Müde könnte das Wunderwerk eine Begegnung mit dem sein, was man als echtes sinnliches Bucherleben bezeichnen kann: Papier, Schriftgröße, Layout sind einfach wunderschön. Große Fotos von Menschen, die am Fluss oder auf der Wiese sitzen, am Baum lehnen oder in den Himmel schauen, wirken sympathisch und einladend. Man hat Lust, mit ihnen ins Gespräch zu gehen und die eigene Wundergeschichte zu erzählen.

 

 

Wo ist es erschienen?

adeo Verlag (Asslar), 224 Seiten, EUR 22,–

 

 


 

DOROTHEA GEBAUER ist Lehrerin, Journalistin, Kommunikationsberaterin MBA und Leiterin des Schweizer Denk-Betlabors und Aktionslabors „ChristNet“. Sie betreut einen kleinen Lehrauftrag am Oberrhein und ist als Freelancerin mit Kommunikations-, Social Media- oder Fundraisingstrategien unterwegs.

 

E-Mail: dorothea.gebauer@gmail.com

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