Allzu viele Christen haben unkritisch einen Glauben übernommen, der Freiheit und Fülle in Jesus verspricht, ohne zu merken, wie gefangen sie bleiben und wie unbiblisch sie mit sich selbst und anderen umgehen. Darauf angesprochen, zucken sie mit den Schultern, als wollten sie sagen: „Daran kann ich ja doch nichts ändern. So bin ich eben.“

 

Dieses Problem, das ich als kraftlose Nachfolge bezeichne, ist nicht neu, aber es ist heute schwerwiegender als noch vor Jahren. Das soll nicht heißen, dass es keine Versuche gegeben hätte, dieser Dynamik entgegenzuwirken – von einem bewusster gestalteten Gemeindeleben über eine Wiederhinwendung zur Bibel bis hin zur Wiederentdeckung der übernatürlichen Kraft Gottes. Aber keiner diese Ansätze geht wirklich auf die grundlegende Frage ein: Welche fundamentalen Irrtümer verhindern echte, ernsthafte Nachfolge und halten Menschen davon ab, geistlich zu reifen?

 

In den letzten fünfundzwanzig Jahren hatte ich reichlich Gelegenheit, lange und intensiv über diese Frage nachzudenken. In diesem Prozess bin ich zu der Überzeugung gelangt: Wenn wir Menschen zu einem tragfähigen, tiefen Glauben führen möchten, müssen wir vier fundamentale Irrtümer korrigieren:

 

1. Wir nehmen emotionale Unreife hin.

 

2. Wir stellen unser Tun für Gott über unser Sein vor Gott.

 

3. Wir lassen das reiche Erbe der Kirchengeschichte außer Acht.

 

4. Wir haben ein falsches Verständnis von Erfolg.

 

 

Auf die ersten beiden Irrtümer möchte ich in diesem Beitrag eingehen. Beginnen wir also bei den Wurzeln:

 

 

IRRTUM 1: Wir nehmen emotionale Unreife hin

Unsere Art, Glauben zu vermitteln, bringt allzu oft Christen hervor, die wenig von der Ganzheit, Menschlichkeit und dem Wesen Jesu widerspiegeln. Im Laufe der Zeit sind unsere Erwartungen an ein „geistliches Leben“ so unklar geworden, dass wir für viele krasse Widersprüche blind geworden sind:

 

→ Wir können in der Öffentlichkeit begnadete Redner  für Gott sein, aber zu Hause die Rolle eines distanzierten Ehepartners oder zornigen Elternteils einnehmen.

 

→ Wir können in der Gemeinde mitarbeiten und trotzdem unbelehrbar, unsicher und abweisend sein.

 

→ Wir können regelmäßig beten und fasten und gleichzeitig eine Neigung haben, andere ständig zu kritisieren, was wir als Urteilsvermögen rechtfertigen.

 

Wir können Menschen „für Gott“ leiten, ohne zu merken, dass unser Hauptmotiv in Wirklichkeit ein ungesundes Bedürfnis nach Bewunderung ist.

 

→ Wir können an unterschiedlichen Stellen in der Gemeinde mitarbeiten und dabei Groll mit uns herumtragen, da für eine gesunde Selbstfürsorge zu wenig Zeit bleibt.

 

 

All das sind offenkundige Beispiele emotionaler Unreife, und doch sehen wir die eklatanten Widersprüche darin nicht. Wie kann das sein? Das Problem ist, dass wir die emotionale Gesundheit von der geistlichen Gesundheit abgekoppelt haben. Aber wie kommen wir darauf, dass es möglich sein könnte, geistlich reif zu sein und gleichzeitig emotional unreif zu bleiben? Die Antwort ist vielschichtig; ich möchte hier insbesondere auf zwei wichtige Gründe eingehen:

 

Grund 1: Wir messen unsere Liebe zu Gott nicht mehr am Grad unserer Liebe zum Nächsten

Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten hängen untrennbar zusammen. Das hat Jesus immer wieder betont. Als er nach dem einen größten Gebot gefragt wurde, nannte Jesus zwei – liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst (siehe Matthäus 22,34–40). Genauso argumentierte der Apostel Paulus in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth. Er warnte, dass ein noch so fester Glaube, eine noch so verschwenderische Großzügigkeit und noch so große geistliche Gaben ohne Liebe nichts wert sind (siehe 1. Korinther 13,1–3). Mit anderen Worten: Wenn die Menschen um uns herum uns ständig als unnahbar, kalt, unsicher, abweisend, starr oder verurteilend erleben, dann erklärt uns die Bibel für geistlich unreif.

Wie kommen wir darauf, dass es möglich sein könnte, geistlich reif zu sein und gleichzeitig emotional unreif zu bleiben?

Der radikalste Ausdruck von Jesu Lehre über die Liebe war auch einer seiner elementarsten Grundsätze: „Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen. … Wenn ihr nur die liebt, die euch Liebe erweisen, was für einen Lohn habt ihr dafür zu erwarten? Tun das nicht sogar Leute wie die Zolleinnehmer?“ (Matthäus 5,44+46) Für Jesus waren Feinde keine Störfaktoren im geistlichen Leben, sondern oft gerade das Werkzeug, durch das wir eine tiefere Gemeinschaft mit Gott erfahren können. Das ist einer der Gründe, warum er strenge Warnungen aussprach wie: „Verurteilt niemand, damit auch ihr nicht verurteilt werdet“ (Matthäus 7,1). Jesus wusste, dass wir uns um die schwierige Aufgabe, Menschen zu lieben, gerne herumdrücken würden.

 

Damit stellte Jesus die Lehre der Rabbiner aus dem ersten Jahrhundert – die die Beziehung zu Gott für viel wichtiger hielten als die Beziehung zu anderen – radikal auf den Kopf. Nach Überzeugung der Rabbiner sollte ein Mensch, der beim Beten merkte, dass ein anderer etwas gegen ihn hatte, zuerst in Ruhe sein Gebet zu Ende bringen (da Gott schließlich immer vorgehe) und sich erst dann mit der anderen Person versöhnen. Jesus kehrte diese Lehre um und sagte: „Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder! Danach komm und bring Gott deine Gabe dar“ (Matthäus 5,23–24).

 

Jesus lehrte und lebte selbst vor, dass unsere Liebe zu Gott an unserer Liebe zum Nächsten gemessen wird. Er war in dieser Hinsicht so eindeutig, dass es für seine Nachfolger damals eigentlich sonnenklar hätte sein müssen. Doch das war es nicht – genauso wenig wie für uns heute.

 

Leider fehlte auch mir dieses biblische Verständnis gelebter Nachfolge in der Anfangszeit meines Christseins und meiner Entwicklung zum Leiter völlig. Dass ich meine Liebe zu Gott damals nicht am Grad meiner Liebe zum Nächsten maß, behinderte mein geistliches und emotionales Wachstum in den ersten Jahren meines Glaubenslebens entscheidend. Ich absolvierte zwar diszipliniert geistliche Übungen, aber die Menschen um mich herum (allen voran meine Frau Geri) erlebten mich beileibe nicht von Jahr zu Jahr liebevoller. Ganz im Gegenteil: Je mehr Verantwortung ich als leitender Pastor trug, desto ungeduldiger und gereizter wurde ich gegenüber denen, die anderer Meinung waren oder meine Bemühungen, Gottes Reich zu bauen, bremsen wollten.

 

Grund 2: Wir erheben alles Geistliche und misstrauen dem Emotionalen

Die meisten Christen geben dem geistlichen Aspekt Vorrang vor jedem anderen Aspekt unseres gottgegebenen Menschseins – dem körperlichen, dem emotionalen, dem sozialen und dem intellektuellen.

Diese Priorisierung des Geistlichen geht auf den griechischen Philosophen Platon zurück, der mehrere Jahrhunderte vor Christus lebte. Sein Einfluss auf zahlreiche namhafte Persönlichkeiten der Kirchengeschichte wirkt bis heute nach. Seine Botschaft, die später das Denken in der frühen Kirche prägte, lautete im Wesentlichen: Der Körper ist schlecht; der Geist ist gut. Mit anderen Worten: Jeder Aspekt unseres Menschseins, der nicht geistlich ist, sei zumindest verdächtig, einschließlich der Gefühle. Emotional zu sein sei, wenn nicht gerade sündhaft, so doch auf jeden Fall schlechter, als geistlich zu sein.

 

Das Problem ist: Wir sind viel mehr als geistliche Wesen. In 1. Mose 1,26+27 steht, dass wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind – ganz und doch vielschichtig. Diese Ganzheit schließt natürlich den geistlichen Aspekt unseres Seins mit ein, aber genauso den körperlichen, den emotionalen, den sozialen und den intellektuellen.

 

 Foto: Shutterstock.com | kruraphoto

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Wenn wir uns nicht als ganze Menschen verstehen, sind ungesunde Entwicklungen unvermeidlich. Aus irgendeinem Grund erheben wir jedoch beharrlich den geistlichen über den emotionalen Aspekt. Im Laufe der Zeit hat dieses unbiblische Denken zu einer Sichtweise geführt, die Gefühle (besonders Traurigkeit, Angst und Wut) nicht nur als dem Geistlichen untergeordnet, sondern als widergeistlich betrachtet.

 

Viele christliche Leiter, die ich treffe, sind emotional erstarrt. Sie nehmen ihre Gefühle wenig oder gar nicht wahr. Auf die Frage, wie sie sich fühlen, verwenden sie vielleicht die Worte „Ich fühle“, aber worüber sie dann sprechen, sind eher Tatsachen oder Gedanken. Ihre Gefühle sind in einem Tiefschlaf. Körpersprache, Tonfall und Mimik deuten zwar darauf hin, dass sie Emotionen haben, diese aber dringen nicht bis ins Bewusstsein vor und können deshalb auch nicht benannt werden.

Wenn wir uns nicht als ganze Menschen verstehen, sind ungesunde Entwicklungen unvermeidlich. Aus irgendeinem Grund erheben wir jedoch beharrlich den geistlichen über den emotionalen Aspekt.

Diesen Menschen entgeht die reiche Dimension, die sich in unserer Beziehung zu Jesus eröffnet, wenn wir unsere Gefühle als wesentlichen Aspekt unseres Menschseins annehmen. In ihrem Buch „The Cry of the Soul“ (etwa: Der Schrei der Seele) drücken der Psychologe Dan Allender und der Theologe Tremper Longman III es so aus:

„Unsere Gefühle zu ignorieren heißt, der Wirklichkeit den Rücken zu kehren; das Hören auf unsere Gefühle führt uns in die Wirklichkeit hinein. Und die Wirklichkeit ist der Ort, an dem wir Gott begegnen … Gefühle sind die Sprache der Seele. Sie sind der Schrei, der dem Herzen eine Stimme gibt. … Und doch stellen wir uns oft taub – durch emotionale Verleugnung, Verdrängung oder emotionalen Rückzug. Wenn wir unsere starken Gefühle vernachlässigen, belügen wir uns selbst und lassen uns eine wunderbare Gelegenheit entgehen, Gott kennenzulernen.“

 

Ich glaubte fest daran, dass Jesus sowohl ganz Gott als auch ganz Mensch war. Dennoch dachte ich selten über die Menschlichkeit Jesu nach – oder auch über meine eigene Menschlichkeit. Die Tagebucheinträge und geschriebenen Gebete aus meinen frühen Jahren als Christ und Pastor zeigen deutlich, dass der Jesus, den ich damals anbetete und dem ich folgte, gar nicht so sehr menschlich war.

 

Genauso wenig wie ich selbst.

 

Ich überging meine menschlichen Grenzen und riss mich zusammen, um mehr und mehr für Gott zu tun. Negative Gefühle wie Wut oder Depressionen betrachtete ich als gottfeindlich und verdrängte sie. Ich unterlag dem Irrtum, es sei geistlicher, den ganzen Tag mit Gebet und Bibellesen zu verbringen, als das Haus zu putzen, meiner Frau zuzuhören, die Kinder zu wickeln oder für meinen Körper zu sorgen.

 

Der Jesus, den ich anbetete, war in erster Linie Gott und nicht so sehr ein menschliches Wesen. Irgendwie gingen die Geschichten, in denen Jesus seine Gefühle frei und ohne Scham ausdrückte, an mir vorbei. Er vergoss Tränen (siehe Lukas 19,41), er trauerte (siehe Markus 14,34), er war zornig (siehe Markus 3,5), er empfand Mitleid (siehe Lukas 7,13), er zeigte Erstaunen und Verwunderung (siehe Lukas 7,9).

 

Siebzehn Jahre ließ ich in meiner Suche nach Gott die emotionale Komponente völlig außer Acht. In dem rein geistlichen Verständnis von Nachfolge in den Gemeinden und Werken, die meinen Glauben geprägt hatten, kam dieser Aspekt nicht vor. Sie waren auch nicht dazu ausgebildet, mir in diesem Bereich zu helfen. Ich konnte noch so viele Bücher lesen und noch so viele Seminare besuchen. Solange ich den emotionalen Anteil von Gottes Ebenbild in mir nicht wahrnahm und anerkannte, würde ich noch weitere siebzehn oder gar fünfzig Jahre emotional ein Kleinkind bleiben. Das geistliche Fundament, auf dem ich mein Leben aufgebaut und das ich anderen vermittelt hatte, war eingebrochen. Und das ließ sich vor den Menschen, die mir nahestanden, nicht mehr verbergen.

 

 

IRRTUM 2: Wir stellen unser Tun für Gott über unser Sein vor Gott

Wenn wir haupt- oder ehrenamtlich in der Gemeinde mitarbeiten, ist es eine unserer größten Herausforderungen, unser Tun für Gott und unser Sein vor ihm in eine gesunde Balance zu bringen. Einige von uns sind tatsächlich süchtig – nicht nach Drogen oder Alkohol, sondern nach dem Adrenalinrausch, etwas zu tun. Wir lesen vielleicht etwas über das Bedürfnis, uns auszuruhen und aufzutanken, aber wir befürchten, dass vieles ohne uns nicht laufen würde. Also machen wir einfach weiter. Und in diesem gehetzten und ausgelaugten Zustand haben wir wenig Zeit oder Energie übrig, um unsere Beziehung zu Gott, zu uns selbst oder zu anderen zu pflegen. Kein Wunder, dass wir in unserem Leben keine Veränderung erfahren. Denn das Einzige, was wir denen zu bieten haben, für die wir Verantwortung tragen, ist unsere oberflächliche Art, Nachfolge zu leben.

 

Die Herausforderung, das geistliche Leben zwischen dem Tun für Gott und dem Sein vor ihm zu gestalten, ist nicht neu und betrifft auch nicht nur Christen in Leitungsverantwortung. Sie ist mindestens so alt wie die Heilige Schrift selbst und wird besonders in der bekannten Geschichte von Maria und Martha deutlich: „[Martha] hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte ihm zu. Martha hingegen machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen. Schließlich stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: ,Herr, findest du es richtig, dass meine Schwester mich die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!‘ ,Martha, Martha‘, erwiderte der Herr, ,du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe, aber notwendig ist nur eines. Maria hat das Bessere gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.‘“ (Lukas 10,39ff)

 

Martha dient Jesus tatkräftig, aber sie begegnet ihm nicht. Durch das treue Erfüllen ihrer Pflichten hat sie sich selbst von ihrer Liebe zu Jesus losgelöst. Denn Marthas Problem reicht weit über ihre momentane Geschäftigkeit hinaus. Ihr ganzes Leben ist ziellos und gespalten. Vermutlich wäre Martha immer noch abgelenkt gewesen, selbst wenn sie sich die Zeit genommen hätte, zu Jesu Füßen zu sitzen. Sie ist empfindlich, reizbar und besorgt. Ihr Leben ist nicht im Lot. Ganz deutlich zeigt sich dies daran, dass sie sogar versucht, Jesus Anweisungen zu erteilen: „Sag ihr doch, sie soll mir helfen!“

Was also haben wir zu geben? Leider lautet die Antwort bei vielen von uns: nicht viel.

Maria hingegen ist auf andere Weise aktiv. Sie sitzt Jesus zu Füßen und hört ihm zu. Ihr Augenmerk liegt darauf, bei Jesus zu sein, die Gemeinschaft mit ihm zu genießen und ihn zu lieben. Sie ist aufmerksam, offen und freut sich an seiner Gegenwart. In einer entschleunigten Spiritualität stellt sie das Zusammensein mit Jesus über das Tun für Jesus.

 

Als ich Christ wurde, hatte ich viel von Maria. Die Zeit, die ich allein mit Jesus verbrachte, in der Bibel las und betete, war mir sehr wertvoll. Doch es dauerte gar nicht lange, bis mein Tun für Jesus und mein Sein vor ihm aus dem Gleichgewicht gerieten. Ich wollte zwar mehr Zeit mit ihm verbringen, aber es gab einfach zu viel zu tun.

 

Wenn wir andere im Glauben begleiten oder sie leiten, dann geben wir im Wesentlichen das weiter, was wir sind – genauer gesagt, was wir in Gott sind: unser inneres Wesen, unsere Präsenz und unseren Weg mit Jesus. Wir können aber nur das geben, was wir besitzen, nämlich das Leben, das wir tatsächlich jeden Tag leben. Wie könnte es auch anders sein?

 

 

Emotional gesunde Nachfolge

Was also haben wir zu geben? Leider lautet die Antwort bei vielen von uns: nicht viel. Eine Arbeit für Gott, die nicht aus einer tiefen inneren Verbundenheit mit Gott genährt wird, muss letztlich vergehen – und wir mit ihr. Mit der Zeit gründen wir unseren Wert und unsere Bestätigung mehr auf Erfolg oder Misserfolg in unserem Dienst für Gott als auf seine Liebe zu uns. Und langsam, fast unmerklich gehen dabei in unserem Leben mit Christus der Friede, die Klarheit und die Weite verloren.

 

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an emotional gesunde Nachfolger denken? Ich definiere sie so: Emotional gesunde Nachfolger haben ihr Leben entschleunigt, um bei Jesus zu sein, lassen sich von Jesus tief verändern und geben ihr Le­ben für Jesus als Geschenk an die Welt. Es sind Menschen, die der Geschäftigkeit und Eile abgeschworen haben, um ihr ganzes Leben an einem neuen Mittelpunkt auszurichten – ihre persönliche Beziehung zu Jesus –, um Rhythmen zu entwickeln, Grenzen zu setzen und ihm zu folgen, wohin auch immer er sie führt. Gleichzeitig öffnen sie willentlich ihr Innerstes – ihre Geschichte, ihre Orientierungslosigkeit, ihre Bereiche der Zerbrochenheit und ihre Beziehungen –, um sich von Jesus grundlegend verändern zu lassen. Und sie sind sich zutiefst bewusst, dass alles, was sie haben und was sie sind, ein Geschenk ist.

 

 

Mehr zum Thema lesen Sie in dem Buch „Emotional gesunde Nachfolge“ von Peter Scazzero, das in diesen Tagen im Brunnen Verlag (Gießen) erschienen ist. Der Artikel ist ein gekürztes und bearbeitetes Kapitel daraus. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.

 

Peter Scazzero

und seine Frau Geri sind Gründer der New Life Fellowship Church in Queens, New York City, die Pete als Pastor leitet. Beide sind außerdem tätig als Ehe- und Familienberater tätig. In Deutschland wurde Scazzero als Referent beim Willow-Creek-Leitungskongress 2011 und 2012 sowie als Autor des Buches „Glaubensriesen – Seelenzwerge?“ bekannt. „Emotional gesunde Nachfolge“ ist sein neuestes Buch (Brunnen Verlag).

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