In Krisenzeiten wie der derzeitigen Corona-Pandemie werden wir mit Fakten und Nachrichten, aber auch mit tragischen oder hoffnungsvollen Geschichten bombardiert. All diese Impulse lösen wiederum Gedanken im eigenen Kopf aus. Eine Reihe dieser Gedanken sind produktiv, etwa die Frage, wie man sich schützen kann und wo man einkaufen will. Andere sind weniger produktiv, etwa ob und wann es gelingen wird, einen Impfstoff zu entwickeln und wie sich die Situation in den besonders betroffenen Ländern weiterentwickeln wird.
Produktiv denken
Der Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Gedanken liegt darin, welche Antwort sie auf eine zentrale Frage finden – nämlich: „Was kann ich jetzt tun?“ Manchmal gibt es auf diese Frage keine Antwort. Etwa wenn ich über einen Impfstoff nachdenke. Denn was kann ich jetzt dafür tun? Ziemlich genau nichts – außer dafür beten (das ist der Joker und der geht immer).
Der Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Gedanken liegt in der Antwort auf die zentrale Frage: „Was kann ich jetzt tun?“
Ich vergleiche diese Gedankenspiele gern mit dem inneren Kreis und dem äußeren Ring einer Untertasse: Der innere Kreis hält die Tasse fest. Der äußere dient lediglich als Ablage für schmutzige Löffel und gebrauchte Teebeutel. Das Ergebnis (zu) vielen Nachdenkens über Dinge, die außerhalb des eigenen Einflussbereichs liegen, ist bloß, dass man immer hilfloser, gestresster und ängstlicher wird. Und das wiederum führt dazu, dass das eigene Immunsystem geschwächt wird – das Letzte also, was man gerade gebrauchen kann. Darum nachfolgend ein paar Tipps für ein besseres Denken:
→ Reduziere die Nachrichten- und Informationsflut auf das Notwendige.
→ Reduziere die Zeit, in der Nachrichten und Infos dich erreichen. Zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen technische Geräte auszuschalten, sorgt für besseren Schlaf.
→ Wenn du dich dabei erwischst, über Dinge im äußeren Ring nachzudenken, auf die du keinen Einfluss hast, dann stoppe dich. Tröste dich kurz: „Boah, das beunruhigt mich wirklich, das macht mir Sorge!“ Und dann denke über etwas aus dem inneren Kreis nach.
Was kann ich jetzt tun?
Produktiv denken heißt, zuerst die Gefühle wahrzunehmen und anzuerkennen – „Ja, da ist Sorge und da ist Angst“ – und sich in einem zweiten Schritt so gut wie möglich selbst zu beruhigen. Ich stelle mir dazu immer vor, wie ein liebevoller großer Bruder oder eine große Schwester ermutigend zu mir spricht. Anschließend geht es an die praktischen Lösungen: „Was kann ich jetzt tun? Was kann ich für mich tun?“
Als klar wurde, dass die Corona-Krise uns eine längere Weile beschäftigen wird, habe ich mir überlegt, was für mich jetzt wichtig ist. Da war zum einen der Dreiklang der Selbstfürsorge:
Schutz: Wie schütze ich mich vor Ansteckung? Hier finden sich in den Medien viele Tipps und Anregungen – angefangen bei einer guten Handhygiene bis hin zum richtigen Abstandhalten.
Abwehr: Wie stärke ich mein Immunsystem? Die Basics sind: Stressabbau, Bewegung, vitalstoffhaltige Ernährung, wenig Zucker, Vitamin D, C, Zink, Eisen und ggf. ätherische Öle.
Versorgung: Da war zum einem der Aspekt der Nahrungsversorgung. Ich habe einen Notvorrat für 2–4 Wochen im Haus. Außerdem arbeite ich als Selbständige an Ideen, wie ich die Verdienstausfälle durch abgesagte Vorträge am besten ausgleichen kann. Auch das gehört zu einer guten Vorsorge.
Fazit: Sorge zunächst einmal gut für dich, und bleibe mit deinem Denken und Handeln bei dem, was du jetzt für dich tun kannst und worauf du wirklich Einfluss hast. Und wenn das getan hast und dich wieder relativ sicher und stabil fühlst, wird dein Kopf frei, um auch für andere zu denken. Und darüber schreibe ich dann im nächsten Beitrag …
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