Jeder kennt sie, keiner mag sie. Die Rede ist von Angst. Sie bläht sich auf, schüchtert uns ein, und macht selbst aus gestandenen Erwachsenen zitternde Kreaturen, die nur eines wollen: weg! Weg von der Angst! Weg von den verunsichernden Gefühlen! Weg von den kreisenden Gedanken! Weg von der Situation, die all diese Dinge ausgelöst hat!

 

Und ja, es gibt sie: Ängste, vor denen man fliehen kann – zumindest weitestgehend. Wer Angst vor großen Menschenansammlungen hat, ist nicht gezwungen, in einer überfüllten Disko tanzen zu gehen. Wer Angst vor großen Höhen hat, muss keinen Fallschirmsprung wagen. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

 

Realitäten wie eine Pandemie oder ein drohender Krieg machen uns jedoch schnell klar, dass es Dinge gibt, denen wir nicht oder zumindest nicht so einfach und schon gar nicht komplett entfliehen können. Das Thema ist allgegenwärtig. Die Nachrichten im Radio und Fernsehen sind voll davon, und selbst in den primär spaßorientierten sozialen Medien ploppt das Thema immer wieder auf. Von Tag zu Tag wird es mehr: die Frequenz der Berichterstattungen, die Zahl der Betroffenen, die bedrohlichen Zukunftsszenarien.

Gönnen Sie sich jeden Tag mindestens eine Pause von der Angst, in der Sie sich ganz bewusst schönen Dingen zuwenden.

Diese Nachrichtenflut, diese bis dato nie dagewesene Situation, macht vielen Menschen Angst. Was vielen jedoch nicht bewusst ist: Je länger die Angst unbemerkt ihr Unwesen treiben kann, desto stärker ihre Auswirkungen auf uns, unser Denken, Handeln und unsere Gesundheit. Aus diesem Grund sollten wir uns selbst regelmäßig Angst-Pausen verordnen.

 

 

1. Die Nachrichten-Welle durchbrechen

 

Eine Möglichkeit ist, Nachrichten-Pausen einzulegen. Angst verleitet uns dazu, wie gebannt den Nachrichten-Live-Ticker zu verfolgen. Dadurch sind wir zwar stets informiert über den neuesten Stand der Entwicklung, unsere Seele hat jedoch keine Möglichkeit, einmal durchzuatmen.

Legen Sie daher bewusst Zeitfenster fest, in denen Sie Ihr Handy zur Seite legen, den Computer herunterfahren und Radio und Fernseher ausschalten. Je größer diese Zeitfenster sind, desto besser.

 

 

2. Bewusst Gutes in den Blick nehmen

 

Gönnen Sie sich außerdem jeden Tag mindestens eine Pause von der Angst, in der Sie sich ganz bewusst schönen Dingen zuwenden. Das kann ein Spaziergang an der frischen Luft sein, um den Kopf frei zu machen; das Eintauchen in ein gutes Buch oder wohltuende Musik; das Nachdenken über Gottes Treue, die Sie bisher in Ihrem Leben erfahren haben; ein Eintrag in ein Dankbarkeitstagebuch oder einfach das achtsame Betrachten von etwas, das Ihnen Freude macht.

 

Ganz gleich, was es ist, das Ihnen guttut und hilft, Abstand von der Angst zu bekommen: Tun Sie es! Das hat nichts damit zu tun, die Augen vor dem, was gerade um uns herum passiert, zu verschließen. Aber viel damit, einen aktiven Beitrag für die Gesundheit unserer Seele (und unseres Körpers) zu leisten.

Nicole Sturm

lebt in Norddeutschland und praktiziert selbst sehr aktiv Angst-Pausen. Als psychotherapeutischer Coach unterstützt sie auch andere Menschen dabei, Wege zu finden, gut mit Angstmachendem umzugehen – und das vollkommen viren-risikofrei telefonisch oder online. Mehr zu ihr und ihren Angeboten erfahren Sie hier: www.vorwärtsleben.de

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