Sicher kennst du das auch: Manchmal gibt es diese Tage, da bist du enttäuscht oder einfach nur müde. Du hast dich für ein Projekt, ein Anliegen, eine Idee oder für Gott engagiert, hast begeistert angefangen und nun bist du ernüchtert: „So viel habe ich gemacht und investiert – und nur so wenig erreicht!“
Vielleicht bist du auch nur frustriert von all den Menschen, die dir vorschreiben wollen, wie du zu sein, zu denken und zu glauben hast. Oder du bist traurig und kraftlos und möchtest dich einfach nur ausruhen. Das ist völlig in Ordnung und du bist damit nicht alleine.
Mein erster Mutmacher-Impuls lautet darum: „Du darfst dich ausruhen!“
Kennst du den Mann, der sich leidenschaftlich für Gott einsetzte und kämpfte? Der keine Angst hatte, sondern sich mutig seinen Feinden (und Ängsten) in den Weg stellte und ein großes Wunder mit Gott erlebte? Und dann deprimiert in die Wüste floh und am liebsten sterben wollte, weil er so verzweifelt war?
Doch Gott fand ihn – genau dort, in seiner Enttäuschung und seinen Ängsten – und versorgte ihn. Frisch gestärkt machte der Mann sich erneut auf den Weg und begegnete Gott – doch nicht im Sturm, sondern in der Stille, in einem sanften Wind. Dieser Mann war Elia (nachzulesen in 1. Könige, Kapitel 18 + 19).
„Komm, meine Schöne!“
Passend dazu teile ich gerne eine kurze Geschichte der Kölner Autorin und Sängerin Jutta Wilbertz. Ich liebe sie sehr und jedes Mal, wenn ich sie lese, berührt sie mich neu:
„,Meine Taube in den Felsenklüften, im Versteck der Felsenwand, lass mich sehen deine Gestalt, lass mich deine Stimme hören.‘ (Hohelied 2,14)
Manchmal wird mir das Leben zuviel. Ich jongliere mit meinen diversen Rollen, versuche, allen gerecht zu werden – bis ich so erschöpft bin, dass ich mich in einer dunklen Höhle verkriechen und meine Ruhe will! Auch von Gott – schließlich glaube ich, seine Meinung zu kennen, nämlich dass ich mich zusammenreißen, die Dinge des Lebens besser organisieren und vor allem die richtigen Prioritäten setzen muss: mehr Bibel lesen, mehr beten, mehr für den Nächsten tun …
Das kann ich dann gar nicht vertragen, also drücke ich mich ganz hinten an die kalte Felswand. Gut geht es mir dabei nicht, denn eigentlich habe ich Sehnsucht nach Gott. Wenn er nur nicht so fordernd und ich nicht so müde wäre! Und plötzlich höre ich Gottes Stimme – aber er sagt etwas völlig anderes: „Komm, meine Schöne”, sagt er, „lass uns zusammen abhauen! Ich sehne mich nach dir, ich halte es ohne dich nicht mehr aus!“
Nein, Gott ist nicht der Treiber in meinem Leben – im Gegenteil: Er möchte mich einfach nur lieben!
Habe ich das richtig verstanden? Er will gar nicht, dass ich etwas für ihn tue, er will nur … mich? Will mit mir „durchbrennen“, raus aus der Alltagsmühle, ab in die Freiheit?
Meine Seele trippelt wie eine verängstigte Taube hin und her, kommt zögernd näher, flattert wieder zurück. Er gibt nicht auf. Beharrlich werbend, jedoch ohne Zwang, geduldig, liebevoll, sanft. Vorsichtig taste ich mich bis vorne an den Rand und breite meine Flügel aus …
Nein, Gott ist nicht der Treiber in meinem Leben – im Gegenteil: Er möchte mich einfach nur lieben! Täglich wirbt er um mich, möchte mich an seinen geheimen Ort bringen, wo wir beide im Gras liegen, die Wolken beobachten und uns gegenseitig genug sind!“
FRAGEN AN DICH:
→ Wie geht es dir mit dieser Geschichte?
→ Was ist dir besonders wichtig?
→ Wie erholst du dich?
→ Wo tankst du auf?
→ Was tut dir gut?
Notiere dir, was dir spontan dazu einfällt.
MUTWOCHEN-AUFGABE NR. 1
„Angenommen, du würdest mit Gott auf einer Wiese liegen: Worüber unterhaltet ihr euch?“
Schreib einen Dialog zwischen dir und Gott auf, einfach so, ohne Zensor. Du darfst ihm alles erzählen – von deinem Frust, deiner Enttäuschung, deiner Sehnsucht. Es ist dein Moment, dein Dialog mit Gott, er gehört dir.
Wie geht es dir damit? Wenn du möchtest, kannst du entweder gleich hier unter dem Beitrag einen Kommentar hinterlassen oder aber du schreibst mir unter: kontakt@elkejanssen.de
2 Kommentare
Sorry....ich sag' einfach liebe Elke ;) dein Buchtitel hat mich zutiefst berührt, denn genauso fühle ich mich bisher (74 Jahre jung) beschnitten, zurechtgestutzt wie ein Bonsai-Baum. OK... ich hab's ja auch zugelassen!! Jetzt aber... reicht's! Schon lange möchte, will, werde...weil ich ja wirklich viel und gerne schreibe, (es schreibt mich;) auch dazu animiert (Familie) doch ein Buch, eine Geschichte über mein Leben, zu schreiben. Jedoch die sonst so couragierte Margot, traut sich das weder zu, noch glaubt sie, die dazu notwendigen... keine Ahnung, was ... zu haben. Fast denke ich, die Angst vor meiner eigenen Größe, dem Licht in mir.... auf den Punkt gebracht ... naja ... ich trau mich nicht zu LEUCHTEN!! Erstmal werde ich mir dein Buch kaufen und dann ... keine Ahnung 🤷♂️ ♥️liche Grüße aus dem schönen Kärnten/ Österreich von einer etwas feigen Margot 🍀♥️🙏🤪
Auf diesen Kommentar antwortenLiebe Margot, danke für deine Nachricht. Ich habe mich sehr gefreut. Und herzlich willkommen, wir sind nicht alleine:) Ich liebe deine Aussage: Es schreibt mich. Mehr braucht es nicht, fang an, deine Geschichte ist es wert und du sowieso. Ich glaube, du hast schon angefangen. Dieses Gefühl und die Erkenntnis, dass man sich hat zurechtstutzten lassen ist zunächst kein Schönes. Das kann ich gut nachvollziehen. Aber wir haben damals das gemacht was uns möglich war und das ist ok. Jetzt ist ein gute Zeitpunkt für etwas Neues. Und die Wunden fürsorglich anzuschauen. Ich bin sicher, wenn du in den Spiegel schaust, siehst du den Baum, der in dir steckt oder wahrscheinlich schon für die anderen sichtbar ist. Wenn du magst, beschreibe diesen Baum doch einmal. Was bist du für ein Baum? Wie sieht er aus? Welche Früchte hat er? Wie ruht er sich aus? Was sind seine Wurzeln...? Ich freue mich natürlich sehr, dass du mein Buch bestellt hast und bin interessiert, was du darüber denkst und dich anregt. Gerne kannst du mir auch persönlich schreiben: kontakt@elkejanssen.de Herzliche Grüße Elke
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