Wie heißt’s?

DIE RENAISSANCE DER FAMILIE

 

Wer hat’s geschrieben?

Herausgegeben hat es Dr. Karl-Maria de Molina, zu Wort kommen darin 44 Autorinnen und Autoren aus neun Ländern – aus Wissenschaft, Psychologie, Beratung, Theologie, Pädagogik, Wirtschaft sowie Eltern, die alle über die Wiederentdeckung der Familie und ihren Wert in der Gesellschaft forschen, schreiben und persönlich berichten.

 

 

Worum geht’s?

Das Buch stellt sich als „Mosaikbild der Familie“ vor, in dem unterschiedliche Aspekte aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werden – wie die Themen Wert der Familie für die Gesellschaft, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Paarbeziehung, Kindererziehung, Pflege und Inklusion bis hin zu praktischen Hinweise für die Ausgestaltung des familiären Alltags. Unter diesen Kategorien sortieren sich jeweils die Artikel der 44 Autorinnen und Autoren ein. Die Aufsatzsammlung verfolgt das Anliegen, die Familie wiederzuentdecken und deren Bedeutung für die Gesellschaft herausstellen – eben die (notwendige) Renaissance der Familie in der heutigen Zeit einzuläuten.

 

Die Verfasserinnen und Verfasser stammen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch aus Spanien, den USA, Großbritannien, Schweden, Frankreich, Italien und Kolumbien, und gründen ihre Ansichten überwiegend auf ein christliches Menschenbild und eine biblische Auffassung von Familie. In ihren Texten präsentieren sie ihre Haltungen, Forderungen, bzw. ihre Ansätze und Lösungen familiärer Herausforderungen – sei es auf politischer, gesellschaftlicher, familiärer, wirtschaftlicher, unternehmerischer oder psychologischer Ebene.

 

Die meist recht kompakten Artikel werden jeweils mit einem Bild und einer Kurzbeschreibung der Autorinnen bzw. Autoren sowie einer Zusammenfassung des Artikels eingeleitet. Am Ende führt ein QR-Code auf die Website des internationalen Projekts „Family Valued“ (familyvalued.org), das sich zum Ziel gesetzt hat, das Selbstvertrauen von (berufstätigen) Familien zu stärken. Weitere Informationen zu den Autoren sind hier allerdings noch nicht zu finden, hierzu müsste man eigeständig recherchieren.

 

Wie ich es finde.

Anfangs fand ich es sehr schwierig, mich einzufinden. Zum einen, weil Vorwort und Einführung mich als Leserin nicht an die Hand und auch nicht in die Komplexität des Projekts hineingenommen haben, es blieb eher kryptisch. Zum anderen, weil eine Portion mehr Sorgfalt in Überarbeitung, Lektorat und Formatierung der Lesbarkeit des Buches und seiner facettenreichen Botschaft große Dienste erwiesen hätte. Das Buch wurde im Selbstverlag veröffentlicht und das spürt man, womöglich kam des Öfteren die KI zum Einsatz. Das lassen insbesondere einige der übersetzten Artikel vermuten, die schwer lesbar sind, oder stark gekürzte Fachaufsätze bzw. Buchkapitel, die durch ihre Zusammenfassung leider etwas holprig wurden.

 

Nichtdestotrotz haben sich beim Weiterlesen in den sehr heterogenen Artikeln einige Schätze, sehr gut Anstöße und Anregungen für mich aufgetan, ebenso Dinge, über die ich bislang noch wenig nachgedacht hatte, spannende Reflexionen und ihre Schlüsse, relevante Fragen und Themen. Wie der Umgang mit der Generation Z, Gründe für die zögerlichen Entscheidungen, Familien zu gründen, Anregungen für Paare als Rückgrat der Familie, Vatersein, Themen der Erziehung und Auswirkungen der Frühsexualisierung von Kindern, aber besonders auch die gesellschaftliche Relevanz der Familie in starkem Kontrast zur aktuellen Familienpolitik in Deutschland und anderen Ländern. Mit manchen Artikeln konnte ich eher wenig anfangen oder fand sie stark von einer Vorannahme gefärbt. Andere hingegen haben mich gefesselt, angeregt, aufgerüttelt, ins Nachdenken gebracht und ich werde bestimmt auf einigen der Websites noch weiterlesen.

 

Wer sollte es lesen?

Alle, die sich mit Familie und ihrem gesellschaftlichen Wert auseinandersetzen wollen, die Fragen zur Vereinbarkeit haben oder an neuen Ideen und rückbesinnenden Ansätzen interessiert sind.

 

 

Wo ist es erschienen?

Books on Demand, 240 Seiten, EUR 19,– (broschiert), EUR 7,49 (E-Book)

 

 

ANDREA SPECHT ist Autorin und Lektorin und lebt mit ihrer Familie in Potsdam (www.textgehalt.de).

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