Wie heißt’s?

Mrs. Lewis – Die Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft zwischen Joy Davidman und C. S. Lewis, die eine der schönsten Liebesgeschichten der Welt wurde

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Patti Callahan ist eine New York Times-Bestsellerautorin, die ihre Romane (u. a. „Delphinsommer“, „Herbstmond“) auch unter dem Namen Patti Callahan Henry veröffentlicht. Als sie noch als Kinderkrankenpflegerin tätig war, schrieb sie zunächst Kurzgeschichten, Artikel und Essays, widmete sich aber später hauptberuflich dem Schreiben. Sie ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann sowohl in Mountain Brook, Alabama, als auch in Bluffton, South Carolina.

 

 

Worum geht’s?

New York, 1946. Eigentlich könnte sie glücklich sein: Joy Davidman Gresham ist selbst eine mehrfach ausgezeichnete Autorin, hat zwei wunderbare Söhne und ist mit dem Schriftsteller William „Bill“ Gresham verheiratet. Doch die Idylle trügt: Bill trinkt nicht nur zu viel, sondern ist aufgrund eines Kriegstraumas depressiv und selbstmordgefährdet – und er ist untreu! In ihrer Verzweiflung schreit Joy, obwohl überzeugte Atheistin, nach Gott – und das für sie Unvorstellbare geschieht: Mit einem Mal spürt sie Gottes liebende Gegenwart und weiß, dass von nun an nichts mehr sein wird wie zuvor. Sie beginnt, alles über den christlichen Glauben zu lesen, was ihr in die Finger kommt, und sogar Bill lässt sich für den Glauben begeistern. Für eine kurze Zeit scheint sich das Blatt ihrer Ehe zu wenden …

 

Einige Jahre später entdeckt Joy in einer Zeitschrift einen Beitrag über den christlichen Schriftsteller und Oxford-Professor C. S. Lewis und kontaktiert den Autor des Artikels, weil sie einige Fragen bewegen. Doch der ermutigt sie, sich mit ihrem Anliegen direkt an Lewis selbst zu wenden. Und tatsächlich: Nach einigen Wochen landet ein Antwortbrief des englischen Gelehrten in ihrem Briefkasten. Ein reger Austausch quer über den Atlantik beginnt: über Gott und die Welt, über Liebe, über Leid und den Sinn des Lebens.

 

Als Joy im Sommer 1952 im Rahmen von Recherchen für ein Buch nach England reist, begegnen sich die beiden Brieffreunde Joy und „Jack“, wie Lewis von allen genannt wird, zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht. Während ihres mehrere Monate dauernden Aufenthalts vertieft sich ihre Freundschaft zusehends, und als ihre ohnehin angeschlagene Ehe durch einen weiteren Treuebruch von Bill empfindlich getroffen wird, weiß Joy, dass sie so nicht weiterleben will. Sie kehrt in die USA zurück und versucht ihre Ehe zu retten. Doch ihre Bemühungen scheitern und so nimmt sie kurzerhand ihre beiden Söhne und zieht nach England, wo sie versucht, sich ein neues Leben aufzubauen. Und auch für Jack empfindet sie längst mehr als sie sich selbst eingestehen will, doch der zeigt sich unbeeindruckt. Zumindest zunächst …

 

 

Wie ich es finde.

Wer war die Frau, die C. S. Lewis seine „ganze Welt“ nannte, die viele nur als sterbende Ehefrau aus dem Film „Shadowlands“ kennen und wegen deren Tod er fast seinen Glauben verloren hätte? Wie so oft bei Frauen berühmter Männer, ist auch Joy Davidman lange Zeit im Nebel der Popularität des übergroßen C. S. Lewis untergegangen. Zu unrecht, wie man erstaunt feststellt, wenn man vorliegenden Roman liest. Denn der eigentliche Verdienst der Autorin Patti Callahan ist weniger, dass sie auf ganz wunderbare Weise eine der berührendsten Liebesgeschichten des 20. Jahrhunderts erzählt hat, sondern dass sie die einzigartig inspirierende Frau, die Joy Davidman war, endlich aus dem Schatten von C. S. Lewis heraustreten lässt. Die Frau, die nicht nur die große Liebe des Schriftstellers war, sondern seine Lektorin und Kritikerin, vor allem aber seine Muse: Ihr hat die Welt zu verdanken, dass Lewis mit „Du selbst bist die Antwort“ sein vielleicht bestes Buch schrieb – und nach ihrem viel zu frühen Tod mit „Über die Trauer“ zweifelsohne eines seiner bewegendsten.

 

Patti Callahan zeichnet Leben und Liebe von „Joy und Jack“ von der ersten Begegnung bis zu Joys frühem Tod im Juli 1960 lebendig und mitreißend nach und stützt sich dabei neben biografischem Archivmaterial vor allem auf die Erinnerungen von Joy Davidmans Sohn (und Lewis‘ Stiefsohn) Douglas Gresham, der den Roman dafür lobt, „die meisten biografischen Essays, die über meine Mutter geschrieben wurden“ in Schönheit und Genauigkeit zu übertreffen. Mit der nötigen Leichtigkeit und doch auch gebührendem Tiefgang berührt der Roman zudem zahlreiche seelsorgerliche Fragen rund um Gott und Glauben, Zweifel und Ängste, Krankheit und Tod, Liebe und Erlösung. „Mrs. Lewis“ ist die längst überfällige Wertschätzung jener Frau, die eben sehr viel mehr war, als bloß Mrs. Lewis.

 

 

Wer sollte es lesen?

Liebhaber historisch basierter (Liebes-)Romane und Biografien, die neben einer unterhaltsamen Geschichte auch inhaltlichen Tiefgang schätzen. Fans der Bücher von C. S. Lewis, die sich dem Autor, vor allem aber der bislang eher unentdeckten Frau an seiner Seite einmal auf ganz neue Weise nähern wollen. Alle, die über wichtige Lebensfragen gern auf dem Hintergrund realer Begebenheiten nachdenken.

 

Wo ist es erschienen?

Brendow Verlag (Moers), 496 Seiten, EUR 22,- (gebunden), EUR 15,99 (E-Book)

 

 

 

Hier geht es zu einem kurzen Beitrag rund um die Entstehung von „Mrs. Lewis“ mit der Autorin Patti Callahan: -> Zum Video

 

 

SABINE MÜLLER ist Redaktionsleiterin von MINDO.

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