Wie heißt’s?

„Spuren deines Lichts“

 

Wer hat’s geschrieben?

Sharon Garlough Brown ist eine US-amerikanische Pastorin, die sich vor allem in den letzten Jahren auch als Autorin in Deutschland einen Namen gemacht hat. Seit vielen Jahren leitet sie regelmäßig Exerzitien und Retreats und hat 2017 gemeinsam mit ihrem Mann Jack die „Abiding Way Ministries“ in Michigan gegründet. Ihre langjährige Erfahrung in diesem Bereich fließt immer wieder in ihre Romane ein.

 

Worum geht’s?

Wren Crawford kämpft seit ihrer Jugend immer wieder mit Depressionen und einer Angststörung. Die gläubige Christin arbeitet als Sozialarbeiterin mit traumatisierten Frauen und Kindern, muss sich dann aber aufgrund ihrer Erkrankung in einer Klinik behandeln lassen. Hier findet sie Halt und Trost in geistlichen Übungen und vor allem den Bildern des Malers Vincent van Gogh, zu denen sie eine ganz besondere Beziehung entwickelt. Auch die Freundschaft zu Casey, einem alten Freund aus Kindertagen, bedeutet und gibt Wren viel, doch leider zieht Casey mit seiner Frau in eine andere Gegend und sie kann die Beziehung nur noch aus der Ferne pflegen. Als sich etwas ereignet, das Wren in ihrem Innersten erschüttert, drohen alle ihre bisherigen Erfolge zunichte gemacht zu werden…

 

Wie finde ich es?

Als selbst von Depression Betroffene, hat mich die Geschichte von Wren sehr bewegt und ich konnte sie gut nachvollziehen. Viele Gedanken und Erlebnisse kamen mir allzu bekannt vor. Der Roman ist spannend, realitätsnah und authentisch erzählt und liefert auf einfühlsame Weise gerade durch die vielen geistlichen Übungen wertvolle Impulse. Einfache Antworten und Lösungen gibt es nicht, vieles wird angesprochen, bleibt aber offen. Dafür gibt es jede Menge Stoff zum Nach- und Weiterdenken. Die einzelnen Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet und wichtige Glaubensfragen werden in der Tiefe behandelt. Es geht um die Frage nach dem Leid, um Zweifel, Ohnmacht und letztlich den Sinn des Lebens.

 

Wer sollte es lesen?

Der Roman eignet sich sowohl für Betroffene als auch für Menschen, die sich dem Thema Depression nicht mit einem Sachbuch nähern möchten, sondern bereit sind, sich in eine persönliche Geschichte mit hineinnehmen zu lassen. Ein bisschen durchhalten muss man beim Lesen, denn vor allem der Anfang, wo Wrens Arbeit als Sozialarbeiterin beschrieben wird, ist ziemlich harter Tobak und mag vielleicht manchen überfordern. Aber es lohnt sich, dranzubleiben, denn die Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit ist aus meiner Sicht wirklich hervorragend dargestellt. Wer wirklich einmal in die Gefühlswelt von Menschen einsteigen will, die mit Depressionen, Angststörungen und Panikattacken zu kämpfen haben, der ist hier absolut richtig.

 

Wo ist es erschienen?

Gerth Medien (Asslar), 416 Seiten, Buch (gb.): EUR 20, E-Book: EUR 15,99, Hörbuch: EUR 13,99

 

 

Gisela Meissner

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