Wie heißt’s?

I GUESS I HAVEN’T LEARNED THAT YET

Discovering new ways of living when the old ways stop working

 

Wer hat’s geschrieben?

Shauna Niequist, Tochter des Willow Creek-Gründers Bill Hybels, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen, schafft es mit ihren Büchern rund um Leben und Glauben regelmäßig in die Bestsellerliste der „New York Times“. Nachdem sie und ihr Mann viele Jahre in der Willow Creek-Gemeinde gearbeitet haben, zogen sie Ende 2018 nach New York City um.

 

Worum geht’s?

Shauna Niequist nimmt uns in ihrem neuesten Buch in das Chaos ihres Lebens kurz nach ihrem 40. Geburtstag mit: Im April 2018 war ihr Vater Bill Hybels im Zuge eines sexuellen Machtmissbrauchs-Skandals als Pastor der Willow Creek-Gemeinde zurückgetreten. Ein Einschnitt, der auch Shaunas Leben und das ihrer Familie unter völlig neue Vorzeichen stellte und letztlich in einen Neustart in Manhattan mündete.

 

Der Titel des Buches (dt. „Ich denke, das habe ich noch nicht gelernt“) spiegelt ihr Erleben wider: Nach jahrzehntelanger Stabilität in so ziemlich jedem Bereich ihres Lebens entdeckt Shauna nun, was sie alles noch nicht kann und noch lernen darf – und was sie an dem neuem Ort mit neuer Aufgabe alles an Neuem entdeckt. Dies tut sie im Rückblick ebenso wie in der Gegenwart und auch im Ausblick auf die Zukunft.

 

In fünf Teilen zu je zehn Kapiteln teilt Niequist in kleinen Happen sehr unterschiedliche Lektionen mit mir als Leserin. Sie erzählt von ihrem neuen Familienhund, von alten und neuen Freundschaften, von neuen Wegen, Wohnraum und Wocheneinkäufen, Umzügen und Wechseljahren, nervigen Fragen und vielem mehr – und erkennt in all diesen alltäglichen Episoden geistliche Weisheiten und Übungen, die sie mit uns teilt.

 

Wie ich es finde.

Mich hat der Titel des Buches angesprochen und da ich Englisch gut verstehe (das Buch ist bisher noch nicht auf Deutsch erschienen; Anmerkung der Red.), wollte ich es einfach lesen. Und was soll ich sagen: Mich begeistert dieses Buch sehr! Der Titel hält, was er verspricht: Niequist macht mir mit ihren kurzen Essays Mut, im alltäglichen Chaos das Heilige und den Heiligen zu suchen. Alle ihre Geschichten lassen sich sehr leicht lesen, viele sind humorvoll, ließen mich schmunzeln, und brachten mich auf den Weg zu mir selbst. Shauna Niequist hat es geschafft, dass ich in meinem Chaos, in meiner Unsicherheit, in den Dramen meines Lebens das Gute, Hilfreiche, Liebevolle finde – oder kurz gesagt: Gott, der in allem mit mir ist. „I guess I haven‘t learned that yet“ ist damit auch zu meinem Herzenssatz geworden, der mir Barmherzigkeit mit mir selbst erlaubt, weil ich eben nicht schon alles wissen und können muss, sondern auch mit 40+ noch lernen darf. Dass diese Reise sich lohnt, habe ich von Shauna Niequist gelernt.

 

Wer sollte es lesen?

Wer sich fragt, was es in diesem Leben so an Heiligem zu entdecken gibt – inmitten von Chaos, Trauer, Sorge, Unsicherheit und Umbrüchen – der wird in diesem Buch hilfreiche Impulse finden. Ich habe es letztlich als Andachtsbuch gelesen: jeden Tag ein Kapitel.

 

Wo ist es erschienen?

Zondervan Books, 240 Seiten, englischsprachig, EUR 22,99 (gebunden), EUR 15,99 (Paperback), EUR 11,99 (E-Book)

 

 

TINA TSCHAGE

Theologin und Redakteurin, seit vielen Jahren freiberuflich tätig als Coach, Autorin, Rednerin und Zeremoniarin.

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