Wie heißt’s?

„Beginne jeden Tag wie ein neues Leben: Von der Gewissheit, dass es hell wird“

 

Wer hat’s geschrieben?

Tomas Sjödin ist ein schwedischer Schriftsteller und Pastor, der seit vielen Jahren ökumenisch tätig ist. Zwei seiner drei Söhne erkrankten schwer und starben schließlich. Seitdem beschäftigt Sjödin sich verstärkt mit Themen wie Leid und Trauer. Dies kommt auch in seinen Kolumnen und Büchern zum Tragen, die oft autobiografisch geprägt, tiefgründig und mit einem Augenzwinkern versehen sind. Andere Themen, über die er viel schreibt oder bei Radio- und Fernsehauftritten spricht, sind die Kraft der Stille sowie die Einfachheit des Lebens, Glaubens und der Liebe. Für seine Arbeit erhielt er 2002 den C. S. Lewis-Preis sowie 2015 die Schwedische königliche Verdienstmedaille.

 

Worum geht’s?

„Beginne jeden Tag wie ein neues Leben“ ist bereits das vierte Buch von Tomas Sjödin, das ins Deutsche übersetzt wurde. In den 68 Kurztexten, die zuvor als Kolumne im „Göteborgsposten“, einer großen Göteborger Zeitung, veröffentlicht wurden, dreht sich alles um das Thema Hoffnung: Hoffnung in aussichtslos erscheinenden Situationen. Hoffnung in Zeiten, in denen man nicht glauben kann, dass auf das (emotionale) Dunkel je wieder Tag folgen wird.

 

Sjödin jedoch ist fest davon überzeugt, dass auf jede Nacht ein neuer Tag folgt; dass das Dunkel vom Licht vertrieben wird. Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch seine Texte – mal explizit, mal auch nur implizit. Die Geschichten, die er erzählt, und die Situationen, von denen er schreibt, sind so unterschiedlich wie das Leben. Immer wieder gelingt es ihm dabei, tiefe Einsichten im scheinbar Alltäglichen zu gewinnen. Und dort Hoffnungsfunken zu entdecken, wo viele vermutlich lediglich die viel dominantere Dunkelheit wahrnehmen würden.

 

Das Buch ist eine Einladung an seine Leser, das Leben mit all seinen Herausforderungen, die Sjödin übrigens zu keinem Zeitpunkt unter den Tisch zu kehren versucht, aus einem neuen, hoffnungsvolleren Blickwinkel zu betrachten. Denn diese Hoffnung ist berechtigt. Jeder Sonnenaufgang legt davon Zeugnis ab: Das Dunkel währt nicht ewig!

 

Wie ich es finde.

Wohltuend, perspektivverändernd, aufrichtend, ermutigend, hoffnungsweckend. Das sind die Worte, die mir spontan beim Nachdenken in den Sinn kommen. Er selbst hat einmal gesagt, dass er ehrlich über das Leben schreiben und gleichzeitig Hoffnung vermitteln will. Das ist ihm meines Erachtens gelungen: dieser Spagat, Dinge nicht schönzureden, sondern Herausforderungen zu benennen, gleichzeitig aber nicht vor ihnen zu erstarren, sondern weiter zu schauen, hin zur Hoffnung. Ein Bild, das sich durch das Buch zieht, ist das des Lichtes des neuen Tages, das das Dunkel der Nacht ablöst.

 

Sjödin schreibt sehr anschaulich, lebensnah und kurzweilig. Die einzelnen Texte sind jeweils drei Seiten kurz – für meinen Geschmack wie gemacht als ermutigende, auf Hoffnung ausrichtende Lektüre zwischendurch. Seine Gedanken mögen nicht immer vollkommen neu sein, aber ganz ehrlich: Man muss das Rad auch nicht jedes Mal neu erfinden! Das Buch zeichnet sich durch seine kurzen Texte, seine lebensnahen Beispiele und die herrlich bunte Sammlung an Impulsen aus, die Sjödin zusammengetragen hat. Absolut empfehlenswert und ein echter Seelenwärmer!

 

Wer sollte es lesen?

Jede und jeder, dem ein paar Hoffnungsfunken guttun würden – sei es einfach so mitten im Alltagtrubel oder weil er oder sie sich gerade besonderen Herausforderungen gegenüber sieht.

 

Wo ist es erschienen?

SCM R. Brockhaus, 224 Seiten, EUR 17,99 (gebunden), EUR 13,99 (E-Book)

 

 

NICOLE STURM

hat Theologie studiert und arbeitet als Autorin sowie als psychotherapeutischer Coach (Heilpraktikerin für Psychotherapie) in ihrer Praxis VORWÄRTSLEBEN in Norddeutschland.

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