Wie heißt’s?

WENN STILLE EINE SPRACHE WÄRE

Wie wir die Verbindung mit unserem Schöpfer wiederfinden

 

Wer hat’s geschrieben?

Tomas Sjödin, schwedischer Autor und Pastor, bekannt für seine tiefgründigen autobiografischen Reflexionen, besonders auch zum Thema Achtsamkeit.

 

Worum geht’s?

In Band 5 von Sjödins Reihe über Ruhe und Achtsamkeit widmet sich der Autor der Stille, die uns mit Gott verbindet – dem Gebet, dem Sein vor und mit Gott. Eingehend reflektiert er über Stille – wie reich und tief sie ist, gleichzeitig aber auch bar der Möglichkeit, uns vor uns selbst zu verstecken und daher vielleicht Respekt einflößend. Dazu teilt Sjödin Erkenntnisse seiner eigenen Erfahrungen und seiner Recherche zur „Lärmverschmutzung“ unserer Zeit und legt dar, wie lebensnotwendig es ist, uns der permanenten akustischen Überfrachtung immer wieder bewusst zu entziehen. Damit es möglich wird, ganz zu uns zu finden, zu unserem Schöpfer, um einzutreten in die Gegenwart, die uns erwartet. Weil alles schon gesagt und getan ist. Tomas Sjödin lädt ein in ein Beten, das Vertrautsein mit Gott bedeutet, in eine Stille, in der weder Anspruch noch Agenda regieren, sondern eine Liebesbeziehung im Mittelpunkt steht, die aus Ruhe lebt.

 

Wie ich es finde.

In diesem Buch habe ich viele wunderbare Perlen der Inspiration über Stille gesammelt und wurde wohltuend an die einladende Beschaffenheit der Beziehung zu meinem Gott erinnert: „Ja, er ist schon da. Ich komme hinein in das, was längst geschehen ist.“

Gleichzeitig wurde mir neu wichtig, mir bei all der permanenten Beschallung und Ablenkung in meinem Alltag, bewusst Orte der Stille zu schaffen, Routinen dafür zu etablieren und auch den sehr frühen Morgen einmal mehr in Betracht zu ziehen.

 

Teilweise war die Fülle an Zitaten, Rechercheergebnissen, Gesprächswiedergaben und Erfahrungsberichten fast erschlagend und unübersichtlich. Aber im Ganzen ergibt auch dieses Mosaik ein buntes, stimmiges Bild voller Erkenntnisse und Menschen.

 

Die ehrlichen Einblicke in die Schmerzenszeit des Autors und seiner Familie, der zwei schwerkranke Söhne durchs Leben und in den Tod begleitet hat, haben mich beim Lesen tief bewegt. Und verleihen der Freude und Lebendigkeit des Autors, die sich durch das gesamte Buch ziehen, ein noch größeres Gewicht. Gefreut habe ich mich auch immer wieder über die geschmeidige, tolle Übersetzung.

 

Wer sollte es lesen?

„Stille brauchen vor allem die geselligen Typen“, schreibt Sjödin, der sich selbst zu diesem Menschenschlag zählt. Für sie ist dieses Buch Einladung und Vorgeschmack auf eine wunderbare Erfahrung. Aber insbesondere wird es Menschen, die an der „Agenda“ ihrer „Zeit mit Gott“ und den damit verbundenen Erwartungen kämpfen ein befreiender Mutmacher und Wegbegleiter sein, dass es in der Begegnung mit Gott nicht um Leistung oder Ergebnisse geht, sondern um eine tiefe Begegnung, die oft nicht einmal Worte braucht.

 

Wo ist es erschienen?

SCM R. Brockhaus, 256 Seiten, EUR 20,– (Buch), EUR 13,99 (E-Book)

 

 

ANDREA SPECHT ist Autorin und Lektorin und lebt mit ihrer Familie in Potsdam (www.textgehalt.de).

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