„Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn‘s ihr wohlgeht, so geht‘s euch auch wohl.“

Jeremia 29,7, Monatsspruch Oktober 2020

 

 

Kirche findet überall statt. Nicht nur in Kirchengebäuden. Sondern auch da, wo Christen Menschen begegnen, ihnen helfen, für sie beten und auf Jesus hinweisen.

 

Neulich hatte ich so einen Moment. Ich parkte mein Auto an meiner Kirche – und gegenüber auf dem Bürgersteig hockte ein alter Mann, daneben stand seine große Tasche voller Kleidung. Ich ging zu ihm und fragte ihn, ob ich ihm helfen könne. Er schien ein wenig verwirrt und so setzte ich mich einfach zu ihm und versuchte mit ihm ein Gespräch zu beginnen; später betete ich für ihn. Währenddessen vergoss er einige Tränen, irgendwie schien er ergriffen. Ob Gott sein Herz berührt hat? Ich würde mich so freuen.

 

Dann rief ich einen Rettungswagen, damit er wieder zurück ins Altenheim gebracht würde. Offensichtlich war er von dort weggelaufen und in seinem schlechten Zustand zu viel und zu weit gelaufen, sodass er sich erschöpft am Rand des Bürgersteigs niederlassen musste. Während die Rettungskräfte ihn auf der Liege in den Wagen bugsierten, strahlte der Mann übers ganze Gesicht und warf mir noch eine Kusshand zu. Irgendwie war es rührend – ein schöner Moment.

Wir dürfen ganz bewusst in kleinen Alltagsmomenten Hoffnung und Liebe in unsere Städte tragen.

Ich hatte nicht viel getan – und doch glaube ich daran, dass Christen genau das außerhalb ihrer Kirchenwände tun sollten. Wir dürfen ganz bewusst in kleinen Alltagsmomenten Hoffnung und Liebe in unsere Städte, Viertel und Dörfer tragen. In unsere Einkaufsstraßen, in den Bus, den Zug, in den Supermarkt. Wir dürfen Menschen sehen und für sie beten. Laut – mit ihnen gemeinsam –, aber auch leise zu Hause, wo es niemand hört, außer Gott.

 

Als Christen dürfen wir im Gebet für unsere Stadt einstehen. Dürfen ihr Gutes wünschen und sie segnen. Das hat Auswirkungen auch auf unser Leben. Und nicht zuletzt erfüllt Gott unser Herz mit einer unsagbaren Freude, wenn wir im Gebet für die Menschen in unserer Umgebung eintreten.

 

Was würde wohl passieren, wenn Kirche durch dich und mich zu den Menschen ginge und so viele auch außerhalb von Kirchengebäuden von Gott erfahren könnten?

 

Nelli Bangert

liebt es, Menschen in ihrem Glauben zu ermutigen und neu herauszufordern. Das tut sie mit ihren Büchern, auf diversen Social Media-Kanälen und im Rahmen von Freizeiten und Events, auf denen sie immer wieder als Sprecherin unterwegs ist. Mit ihrem Mann Christian leitet sie einen Jugendkreis.

 

www.nelli-bangert.de

 

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