„Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!“

Jesaja 58,7 | Monatsspruch Dezember 2020

 

 

An vielen Stellen in der Bibel appelliert Gott an uns, dass wir zusammenhalten und einander helfen sollen. Wenn jemand hungrig ist oder keinen Schlafplatz hat oder ihm Kleidung fehlt, dann sollen diejenigen, die all diese Dinge haben, teilen und aushelfen. Irgendwie klingt das wie ein schöner Gedanke aus einer anderen Welt. Die Realität sieht doch völlig anders aus: Da ist oft gar nicht mehr von einem großen „Wir“ die Rede. Vielmehr kämpft jeder für sich und schaut, dass er gut davonkommt. Man baut sich sein eigenes abgesichertes Leben auf , und alle anderen sollen sehen, wo sie bleiben!

 

Und ja, das kann man so machen – aber das ist dann alles andere als Gottes Idee von einer von Liebe geprägten Menschheit! Sein Herz schlägt für die, die arm, schwach, krank oder zerbrochen sind. Er stellt sich bewusst zu ihnen und kommt ihnen nahe. Das wird vor allem durch Jesus Christus sichtbar, in dem Gott Mensch wurde, um Menschen und ihren Bedürfnissen zu begegnen. Er brachte mit seinem ganzen Sein zum Ausdruck, wie viel Barmherzigkeit und Mitleid er für bedürftige und Not leidende Menschen hat. Er solidarisierte sich sogar so sehr mit ihnen, dass er sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan“ (Matthäus 25). Er stellt sich mit den Schwächsten auf einer Stufe und lädt uns alle ein, zu helfen, zu teilen, für sie da zu sein.

Es geht nicht darum, dass wir möglichst viel vom Kuchen abbekommen. Es geht darum, dass alle satt werden!

Jesus ist radikal, wenn es um Arme geht. Dieses große Mitleid zeichnet ihn ebenso wie Gott, den Vater, aus – und es sollte alle auszeichnen, die zur Familie Gottes gehören. Wir haben so viel Segen im Leben geschenkt bekommen, das wir gerne teilen dürfen und müssen. Der Theologe und Hilfswerkgründer Friedrich von Bodelschwingh sagte einmal: „Niemand empfängt einen Segen nur für sich selbst.“ Recht hat er! Also – lasst uns Segen teilen! Lass uns das Brot brechen mit Hungrigen. Menschen einen sicheren Ort zum Schlafen schenken und Nackte kleiden. Es geht nicht darum, dass wir möglichst viel vom Kuchen abbekommen. Es geht darum, dass alle satt werden!

Nelli Bangert

liebt es, Menschen in ihrem Glauben zu ermutigen und neu herauszufordern. Das tut sie mit ihren Büchern, auf diversen Social Media-Kanälen und im Rahmen von Freizeiten und Events, auf denen sie immer wieder als Sprecherin unterwegs ist. Mit ihrem Mann Christian leitet sie einen Jugendkreis.

 

www.nelli-bangert.de

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