„Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.“

2. Korinther 5,19 (Monatsspruch September 2020)

 

 

Jemanden zu vergeben – das kann tatsächlich Schwerstarbeit sein. Aber an Unvergebenem trägt man auf lange Sicht weitaus schwerer. All das, was man nicht loslässt und vergibt, trägt man auf seinen persönlichen Schultern. Man glaubt, dass dadurch der andere bestraft wird. Doch vor allem bestraft man sich selbst. Wut, Zorn, Traurigkeit und Ohnmacht – all das etabliert sich im eigenen Herzen. Und wer kennt das nicht? Die Last wiegt mit der Zeit schwerer. Die Mauer hin zum anderen wird fester und höher, Versöhnung rückt weit in die Ferne.

 

Ähnlich geschah es auch in der Beziehung zwischen Mensch und Gott. Nachdem Gott seinen Menschen, die er als sein Ebenbild und Gegenüber schuf, das Leben, seine Liebe und so viel mehr geschenkt hat – kappen diese aus Misstrauen gegenüber Gottes guten Absichten die Beziehung und lassen es zu, dass sich eine unüberwindbare Mauer zwischen sie und Gott stellt! Von da an wird die Mauer der Unversöhnlichkeit, der Schuld und des Misstrauens mit jedem weiteren Schritt ohne Gott fester. Versöhnung rückt in die Ferne. Die Menschen haben ihre Beziehung zu Gott aufs Spiel gesetzt – und sie verloren.

Wir dürfen Gottes ausgestreckte Hand ergreifen und seiner Liebe neu vertrauen lernen.

Eigentlich könnte Gott beleidigt sein und sich zurückziehen. Schließlich lag es nicht an ihm. Er war es nicht, der die wertvolle Beziehung achtlos hinter sich gelassen hat! Er war es nicht, der plötzlich einen anderen Fokus und ganz andere Interessen hatte. Er war es nicht, der die Mauer errichtet hat. Er war es nicht – es war der Mensch. Es waren wir – bis heute!

 

Und doch war es Gott, der den ersten Schritt machte. Der in seinem Sohn Jesus auf diese Welt kam (Johannes 1,1–18), um uns zu zeigen, wie sehr er uns seit jeher liebt. Der um uns warb, selbst die Mauer der Schuld, die zwischen uns stand, eingerissen hat und uns neu Möglichkeit einer Beziehung geschenkt hat. Gott hat Versöhnung geschaffen und nicht der Mensch. Hat einen Schritt getan, der ihm alles gekostet hat: „Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat.“

 

Versöhnung ist nun wieder möglich. Kein Misstrauen mehr – sondern Vertrauen. Keine Anklage mehr – sondern Vergebung. Keine Schuld mehr – sondern Gnade. Wir dürfen Gottes ausgestreckte Hand ergreifen und seiner Liebe, der wir oft so sehr misstrauen, neu vertrauen lernen. Danke, Jesus!

Nelli Bangert

liebt es, Menschen in ihrem Glauben zu ermutigen und neu herauszufordern. Das tut sie mit ihren Büchern, auf diversen Social Media-Kanälen und im Rahmen von Freizeiten und Events, auf denen sie immer wieder als Sprecherin unterwegs ist. Mit ihrem Mann Christian leitet sie einen Jugendkreis.

 

www.nelli-bangert.de 

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