„Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten.“

Jeremia 31,9 | Monatsspruch November 2020 

 

Gottes Geschichte mit seinem Volk Israel ist an Spannung nicht zu überbieten. Da wählt er dieses kleine Volk aus, um an ihm seinen Charakter und seine Größe zu offenbaren. Er stellt sich zu diesem kleinen Volk und macht es vor den Augen anderer stark und groß. Das kleine Israel – vielleicht zu vergleichen mit dem kleinen Gallien, das durch Asterix und Obelix unüberwindbar wurde – , wird durch Gott unüberwindbar. Immer steht er zu ihm – sobald die Israeliten ihre Herzen und Blicke auf ihn richten. Aber liest man sich durch die fünf Mose-Bücher und vielen Propheten, dann wird sichtbar, wie anstrengend das Volk als Bundes-Partner für Gott gewesen ist. Ständig ignorieren, missachten oder verlassen sie die Beziehung mit dem Höchsten und wenden sich anderen Götzen zu. Aber – Gott ist Gnade. Gott ist gut.

 

Der Prophet Jeremia sagte damals zu Israel: „Gott spricht: „Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten“ (Jeremia 31,9). Das jüdische Volk hat in seiner langen Geschichte viel erlitten. Doch Gott hat es getröstet und wird es trösten. Er steht zu seinem Wort und schreibt seine Geschichte mit Israel weiter. Bis heute.

Es gibt eine Zeit, in der Hoffnung das letzte und auch das erste Wort hat. Es gibt eine Zeit, in der Tränen zu Freudentränen werden.

Diese Zusage des Trostes, der an das Volk Israel gerichtet ist, gilt auch uns heute. Und vielleicht brauchen wir sie jetzt im November, dem Trauermonat überhaupt, ganz besonders. Zu keiner Zeit des Jahres wird mehr an all die gedacht, die wir verloren haben, wie in den kommenden Wochen.

 

Mitten in allem Traurigen, das wir vielleicht in diesem Jahr erleben mussten, darf der Monatsspruch uns erreichen: Gott will auch uns nahe sein! Wir dürfen mit all unseren Tränen, unserem Schmerz, unseren Sorgen und unserer Last zu ihm kommen. Er will uns trösten, umarmen, aufbauen – ja, wiederherstellen. Wir dürfen jederzeit mit ihm rechnen. Er will in unserem Schmerz ganz nahe bei uns sein und uns heilen und trösten. Und auch mit uns zusammen weitergehen und neues Land betreten.

 

Das ist unser Gott der Hoffnung: Es gibt eine Zeit nach der Trauer. Es gibt eine Zeit nach dem Schmerz. Es gibt eine Zeit nach dem Zerbruch. Es gibt eine Zeit, in der Hoffnung das letzte und auch erste Wort hat. Es gibt eine Zeit, in der Tränen zu Freudentränen werden. Es gibt eine Zeit – weil Gott zu uns steht und mit uns Geschichte schreibt.

Nelli Bangert

liebt es, Menschen in ihrem Glauben zu ermutigen und neu herauszufordern. Das tut sie mit ihren Büchern, auf diversen Social Media-Kanälen und im Rahmen von Freizeiten und Events, auf denen sie immer wieder als Sprecherin unterwegs ist. Mit ihrem Mann Christian leitet sie einen Jugendkreis.

 

www.nelli-bangert.de 

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