„Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“

1.Könige 19,7 (Monatsspruch Juli 2020)

Mannomann, ich brauche echt dringend meinen Urlaub! Nicht so sehr, weil ich in den letzten Wochen und Monaten so unfassbar viel zu tun hatte und nicht wüsste, wie ich meine Termine so jonglieren kann, dass sie in meine 24 Stunden passen. Nein, ganz und gar nicht! Vielmehr wegen Unterforderung: Als Selbstständige hatte ich in den letzten Wochen relativ wenig zu tun. So viele Events wurden abgesagt, so vieles ging nicht. Und gleichzeitig war doch so viel los: In meinem Kopf. In meinem Herzen. All der Trubel um Corona, der immer noch andauert. Das langsame Starten nach dem extremen Lockdown. Das langsame Zurechtfinden in einer Zeit, in der die Spannung immer noch nicht aufgelöst ist. Ja, ich bin bereit für einen Tapetenwechsel, für einen kleinen Urlaub. Einfach mal raus! Das Herz in die Sonne halten. Das Herz in den Strandkorb setzen. Das Herz vom Corona-Staub befreien. Um dann kann ich hoffentlich wieder mit neuer Kraft und neuem Vertrauen in diese besondere Zeit starten.

Ähnlich ging es Elia. Auch wenn er keine Corona-Pandemie erlebt hat, befand er sich doch in einer handfesten Krise. Nach sehr turbulenten Tagen, in denen er alles gegeben und für Gott gekämpft hatte, bleibt er kraftlos und leer zurück (siehe 1. Könige 18). Nichts geht mehr. In diese Situation hinein schickt Gott einen Engel, der zu Elia sagt: „Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“

Das begeistert mich! Gott kümmert sich um Elias Grundbedürfnisse und erinnert ihn daran, sich etwas Gutes zu tun und zu essen. Und gleichzeitig eröffnet er Elia seine größere Perspektive: Er hat noch viel mit ihm vor. Gott holt den entmutigten und ausgebrannten Elia ab und führt ihn wieder in die Weite – zu neuem Vertrauen und zu neuem Mut. Er erfrischt und belebt ihn.

Ich glaube, dass Gott auch zu uns heute diese Worte spricht. Er weiß, was Corona mit uns gemacht hat und macht. Vielleicht fühlen wir uns matt und ausgelaugt von Angst und Ungewissheit. Vielleicht stehen wir gerade vor einem Scherbenhaufen, weil das Virus unsere Pläne (und vielleicht sogar noch sehr viel mehr als das) über den Haufen geworfen hat.

Wenn du also gerade entmutigt bist und nicht weißt, wie es weitergehen soll, dann höre wie Gott auch zu dir heute diese Worte spricht: „Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir.“ Ja, geh zur Quelle, geh zu Gott! Lass dich beleben und erfrischen. Es liegt noch ein weiter Weg vor dir. Gott ist mit dir noch nicht am Ende. Steh auf und betrete (wieder neu) deinen Weg! Es wartet noch viel Gutes auf dich.