Als Sascha vor einigen Jahren seinen gut bezahlten Job kündigte, um sich selbstständig zu machen, wollte er vor allem eins: mehr Freiheit und sein eigener Chef sein. Am Anfang lief es ganz gut; in Absprache mit seinem vorherigen Arbeitgeber konnte er ein paar Kunden übernehmen. Neue Kunden sind jedoch kaum dazugekommen, die finanzielle Situation ist angespannt. Sascha hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Es läuft zu gut, um einfach das Handtuch zu werfen, aber zu schlecht, um langfristig davon vernünftig leben zu können. Ein Schritt vor, dann wieder einer zurück. Sascha ist frustriert!

 

Was gibt den Ausschlag?

Als ein Freund die Situation mit einer Waage vergleicht, die mal in die eine, mal in die andere Richtung ausschlägt, wird Sascha hellhörig. Er fragt sich, was es bräuchte, um die Waage in die richtige Richtung kippen zu lassen. „Was müsste ich tun, damit die Sache mit der Selbstständigkeit richtig abhebt?“ Die Antwort: mehr Kunden. Im weiteren Nachdenken wird Sascha klar, dass es nicht an mangelnder Qualität oder fehlendem Wissen liegt. Er ist nur nicht der Typ Mensch, dem es leichtfällt, für sich selbst die Werbetrommel zu rühren. In seiner idealen Welt würden Kunden ohne sein Zutun den Weg zu ihm finden.

Es geht darum, positiv wirkendes Verhalten zu entdecken und verstärken, sowie hinderliche Verhaltensweisen zu entlarven und sich abzutrainieren.

Wir alle haben Wünsche und Ziele und auch Sascha weiß schon lange, was er möchte: seinen Lebensunterhalt durch seine Selbstständigkeit finanzieren können. Aber oft sind unsere Absichten recht diffus und ihnen folgen keine zielgerichteten Handlungen. Das Bild der Waage mit ihren zwei Waagschalen lädt dazu ein, sich (neu) bewusst zu machen, dass alles, was wir tun, Folgen hat: Es lässt die Waage in die eine oder andere Richtung ausschlagen.

 

Vielleicht kennen Sie dieses Gefühl des Auf-der-Stelle-Tretens aus eigener Erfahrung. Nehmen Sie sich gerne ein paar Minuten Zeit, um sich zu überlegen, was Sie ganz persönlich „in die Waagschale werfen“ können, um Ihrem Ziel näher zu kommen.

 

• Was können Sie aktiv tun, um die richtige Waagschale zu beschweren?

• Was können Sie in Zukunft unterlassen, um die andere Waagschale leichter werden zu lassen?

 

In die richtige Richtung kippen

Es geht darum, positiv wirkendes Verhalten zu entdecken und verstärken, sowie hinderliche Verhaltensweisen zu entlarven und sich abzutrainieren. Denn jedes Verhalten wirkt sich auf die ein oder andere Weise aus, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Wenn wir das erkannt haben, sind wir in der Lage, gute Entscheidungen für die Zukunft zu treffen – Entscheidungen, die das anvisierte Ziel verfolgen und zu uns und unserer Lebenssituation passen.

 

Sascha hat all seinen Mut zusammengenommen und ist mit seinem Angebot sichtbar geworden. Mit Hilfe eines Freundes, der in einer Werbeagentur arbeitet, hat er nach für ihn stimmigen Wegen gesucht, Kunden anzusprechen, und ist fündig geworden. Ein weiterer wichtiger Punkt war, sich mit seinen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Ganz oben auf der Liste stand die Ansicht seiner Eltern, dass er zu dumm sei, um etwas Solides auf die Beine zu stellen. Diese Aussage hat ihm viel Energie und Mut genommen. Sie zu hinterfragen, brachte neue Leichtigkeit.

 

Wer seine ganz persönliche Waage zum Kippen bringen möchte, sollte:

 

→ sich bewusst machen, dass unser Denken, Reden und Tun Auswirkungen hat.

→ Verantwortung übernehmen für das eigene (Nicht-)Handeln.

→ sich fragen, was die Waage in die gewünschte Richtung kippen lässt, und was dieses Vorhaben sabotiert.

→ die gesammelten Ideen umsetzen – nicht in einer Hauruck-Aktion, sondern in einem gesunden Tempo, gerne mit Unterstützung von außen und auf eine Art und Weise, die zu einem passt.

 

Nicole Sturm

liebt einprägsame Bilder wie das der Waage. Sie lebt in Norddeutschland und unterstützt als psychotherapeutischer Coach Menschen auf ihrem Weg – online, telefonisch oder ganz klassisch vor Ort in ihrer Praxis. Mehr Infos finden Sie hier: www.vorwärtsleben.de

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