Petra ist am Telefon. Sie ist stinksauer. Ihr Mann Frank hätte ihr gesagt, sie solle sich entspannen. „Der wieder mit seinen klugen Ratschlägen! Immer dieses „Gönn dir doch mal etwas Ruhe“-Gerede … Ich kann das echt nicht mehr hören!“, schimpft sie. Dabei ist es nicht so, dass Petra keine Entspannung brauchen könnte. Genau genommen könnte sie sogar richtig viel Entspannung gebrauchen und das weiß sie auch. Petras Problem ist nur, dass sie nicht weiß, wie das konkret aussehen soll. Ihr Mann schwört auf langes Ausschlafen. Am Wochenende liegt er oft stundenlang auf dem Sofa und tut absolut nichts. So tankt er auf. Nur leider ist das rein gar nichts für Petra.

 

Aktiv entspannen

Was beim Sport ein stehender Begriff ist, nämlich die sogenannte „aktive Entspannung“, das haben im Zusammenhang mit Erholung deutlich weniger Menschen im Blick: Dass Entspannen und zur Ruhe kommen nichts Passives sein muss. Die passive Entspannung in Form von Nichtstun, die Frank guttut, empfindet Petra tendenziell eher als Bestrafung. Sie hält sie schlecht aus und erholter fühlt sie sich danach normalerweise auch nicht. Für sie wäre eine aktive Form der Entspannung vermutlich viel zielführender.

Wir stehen in der Verantwortung, nach Wegen zu suchen, wie wir entspannen können.

Aktive Entspannung, das kann die bereits erwähnte bewegungsfokussierte Form sein. Hierzu gehören beispielsweise Spaziergänge, Yoga oder Streching: Man bewegt sich, ist aktiv, jedoch so, dass man sich selbst und seinen Körper nicht stresst. Das bedeutet: Spazieren gehen, aber ohne das Ziel, neue Rekorde im Hinblick auf die erreichte Tagesschrittzahl aufstellen zu wollen. Denn man muss sich darüber im Klaren sein, dass man auch aus einer grundsätzlich sehr entspannenden Tätigkeit einen Stressfaktor machen kann. Hier gilt es, ehrlich mit sich selbst zu sein.

 

Was tut mir gut? ___STEADY_PAYWALL___

Aber auch jenseits von Spaziergängen, Yoga & Co. gibt es viele Möglichkeiten, sich aktiv zu entspannen. Dem einen gelingt dies beim Puzzeln oder Lösen von Sudokus: Während man damit beschäftigt ist, die richtigen Teile oder passenden Zahlen zu finden, ist im Kopf keine Kapazität frei, um gleichzeitig über Problemen zu brüten. Andere entspannen bei der Gartenarbeit: Sie genießen es, draußen an der frischen Luft zu sein und mit den eigenen Händen sichtbar etwas voranzubringen. Das tut gerade dann besonders gut, wenn man ansonsten eher das Gefühl hat, auf der sprichwörtlichen Stelle zu treten. Ähnliches gilt für handwerkliche oder kreative Projekte. Aktive Entspannung kann aber genauso bedeuten, in eine andere Welt abzutauchen, während man ein Buch liest oder … Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

 

Wichtig für Petra, aber letztlich für jeden von uns ist: Wir stehen in der Verantwortung, nach Wegen zu suchen, wie wir entspannen können. Der eine findet sie schnell, der andere braucht etwas länger.

 

Kennen Sie Ihre ganz persönlichen Entspannungsoptionen und nutzen Sie sie regelmäßig? Falls nicht, machen Sie sich auf den Weg – am besten gleich heute!

NICOLE STURM

lebt und arbeitet in Norddeutschland und unterstützt als psychotherapeutischer Coach (Heilpraktikerin für Psychotherapie) Menschen auf dem Weg zu einem entspannteren Leben – online per Mail oder auch telefonisch. Mehr Infos finden Sie hier: www.vorwärtsleben.de

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