„Wer von Euch möchte sich selbst einen Bibelvers wählen und wem soll ich einen Bibelvers zur Konfirmation aussuchen?“ Die Antwort auf die Frage meiner Pastorin, die vor unserer großen Konfirmanden-Gruppe steht, treffe ich schnell: Ich hätte gerne einen Vers, den sie für mich als passend erachtet. „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist, lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst!“ aus Josua 1,9 spricht sie am Tage meiner Konfirmation über mir aus und trifft mich damit direkt ins Herz!
Ich darf getrost sein. Getröstet. Ich bin eingeladen, unverzagt zu sein. Den Mut nicht aufzugeben. Darf ohne Bedenken sein. Ohne Angst. Entschlossen. Beherzt. Und ich darf es nicht nur sein, nein, Gott spricht mir zu: „Lass dich nicht verängstigen und einschüchtern, hab keine Angst! Ich bin mit dir in allem – unfassbar! – was du tun wirst!“ Was für ein Trost, was für ein Zuspruch!
Sorgen über alles
Ich kann mich eigentlich über alles sorgen. Damals wie heute. Meine Sorgen nehmen immer wieder den größtmöglichen Raum ein – eigentlich ganz egal, wie groß sie tatsächlich sind. Umso mehr erlebe ich in diesem Bibelvers immer wieder Gottes Einladung an mich: „Auf was möchtest du schauen? Auf all das, was dich besorgt und sich wie ein unüberwindbarer Berg vor dir auftürmt – oder auf mich, der viel größer ist und Berge versetzen kann?“
Ich kann mich eigentlich über alles sorgen. Damals wie heute. Meine Sorgen nehmen immer wieder den größtmöglichen Raum ein – eigentlich ganz egal, wie groß sie tatsächlich sind.
Vor einigen Jahren habe ich mich beruflich selbstständig gemacht. Ich hatte nur eine vage Idee von dem, was ich machen möchte, was mir Freude macht und was mein Leben mit Sinn erfüllt. Immer wieder bohrte sich dabei die Frage in mein Herz: Reiche ich dafür aus? Werde ich genügen? Kann ich das wirklich schaffen oder bleibt es nur ein Traum?
Erinnere dich!
Es gab unzählige Momente, in denen ich verzweifelte und verzagt war. Doch dann erhielt ich eine WhatsApp-Nachricht mit der Erinnerung an Josua 1,9: „Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist …“ Ich erlebte Tiefschläge, eigene Fehler und Schwächen. Doch dann schickte mir jemand eine Karte mit genau diesem Bibelvers darauf. Es war, als erinnere Gott mich immer wieder daran: „Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht“ – auch nicht vor deinen eigenen Fehlern oder vor dir selbst –, „denn der Herr, dein Gott, ist mir dir!“ Mit diesem Zuspruch lerne ich, mutiger meinen Weg zu gehen, im Vertrauen darauf, dass Gott seine Versprechen hält und an meiner Seite ist, wie er einst schon an Josuas Seite war, der dieses Versprechen als Erster bekam.
Immer wieder erinnert Gott mich daran, keine Angst zu haben und getrost zu sein. Weil er, der den Tod besiegte, bei uns ist und uns hält. So, wie schon Dietrich Bonhoeffer es ausdrückte: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, behütet und getröstet wunderbar. … Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“