Wer regelmäßig MINDO liest, erinnert sich bestimmt: Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit Nikolaus Franke, der zu diesem Zeitpunkt Referent für Sexualität und Beziehungen beim „Weißes Kreuz e. V.“ war. Unser Thema: Pornografie. Franke erzählte mir, dass auch viele Singles Pornografie konsumierten und dabei nicht selten süchtiges Verhalten entwickelten und resümierte: „Singles versuchen, mit Pornografie ihre Einsamkeit zu beruhigen, und sie fantasieren dabei, dass sie gesehen, gehalten und getragen sind.“

 

Viel Scham, wenig Nähe?

Pornografiekonsum beginnt bei vielen ja schlicht aus Neugier. Und klar, christliche Singles sehen ja oftmals viele Jahre niemanden nackt – ganz dem entsprechend, wie Sexualität in immer noch vielen christlichen Kreisen vermittelt wird: viel Scham, wenig Körperkontakt außerhalb von Partnerschaft und Familie (und oftmals nicht einmal innerhalb der Familie).

Je länger das Singledasein dauert, desto intensiver werden die Bedürfnisse nach Nähe, Intimität, Körperlichkeit, Gesehen-Werden und Akzeptanz. Und der „Pornodiener“, wie ich ihn nenne, bedient dann eben genau diese Bedürfnisse, die auf der Strecke bleiben, inklusive sexuellem Kick.

 

Ist das bei dir so? Leistet der Pornodiener dir solche treuen Dienste? Falls ja, solltest du unbedingt mal mit ihm ins Gespräch kommen. Denn Pornografie wird dir in deiner Entwicklung – persönlich, körperlich, sexuell, beziehungstechnisch – keine weiteren Dienste leisten. Im Gegenteil: Sie zerstört. Der Sexualtherapeut Christoph Ahlers bezeichnet Pornografie als „programmatische Beziehungslosigkeit“ und damit als etwas, das im Grunde genau das Gegenteil von dem ist, was Singles sich wünschen: Beziehung.

Pornografie ist ein Alibi für die Nicht-Entwicklung, mit dem ich mir selbst vermittle, ich sei noch gar nicht bereit für Beziehung oder einen nächsten Schritt im Erwachsenwerden.

Nikolaus Franke erzählte mir auch, dass er Pornokonsum bei Singles oft als regelrechten Entwicklungshemmer wahrnimmt: „Mancher Single findet in der Pornografie ein Alibi, sich nicht entwickeln zu müssen, nicht die eigene Beziehungsfähigkeit aufbauen zu müssen. Nach dem Motto: ,Ich habe ja noch meine Sünde – und mit der kann ich keiner Frau/keinem Mann zugemutet werden. Solange ich das nicht unter die Füße bekomme, kann ich mich gar nicht für eine Partnerschaft öffnen!‘“

 

Pornografie als Alibi

Pornografie ist damit ein Alibi für die Nicht-Entwicklung, mit dem ich mir selbst vermittle, ich sei noch gar nicht bereit für Beziehung oder einen nächsten Schritt im Erwachsenwerden. Ich verordne mir die Beziehungslosigkeit also quasi selbst.

 

Wenn das bei dir so ist (und da braucht es vermutlich einen ehrlichen Moment): Geh dem nach und lass dir helfen! Gott wünscht sich, dass wir in dieser Welt mit dem glänzen, was er in uns angelegt hat. Und das ist auch in deinem Fall eine Menge! Wenn dein Pornokonsum deinen Glanz und deinen Auftrag in dieser Welt verhindert, wenn er dich an Entwicklung und an liebevollen Beziehungen hindert, ist das mehr als schade.

 

Lass dich nicht vom Pornodiener „beschenken“! Sei stattdessen selbst ein Geschenk für diese Welt – und erlebe, wie auch du beschenkt wirst! Und wie damit auch deinen Bedürfnissen nach Nähe, Intimität und Körperlichkeit begegnet wird. Und zwar auf eine Art, die langfristig befriedigend und segensreich ist.

HILFREICHES ZUM THEMA

Hier bekommst du Unterstützung beim Porno-Ausstieg:

https://www.raus-aus-der-porno-falle.de/

 

Und hier gibt’s viel guten Input zum Thema (Single-)Sex:

http://www.liebesbegehren.ch/

Tina Tschage

hat Theologie studiert und das Handwerkszeug der Redakteurin erlernt. Sie lebt als Single-Frau in einer christlichen Gemeinschaft in München und arbeitet freiberuflich als Coach, Speakerin und Autorin.

 

www.tina-tschage.de

 

www.trau-frau.de

UMARME DEIN SINGLELEBEN!

Wochenend-Seminar für Singles mit Tina Tschage

 

10. MÄRZ–12. MÄRZ 2023

im „Haus Saron“ in 72218 Wildberg

 

Weitere Infos und Buchung

Das könnte Sie auch interessieren