Wie heißt’s?

WIR – MIT ODER OHNE WUNSCHKIND

Auf dem Weg zu einem erfüllten Leben. Paare erzählen

 

 

Wer hat’s geschrieben?

Anna Koppri ist Sozialpädagogin, systemische Familientherapeutin und freie Autorin. Sie lebt in Berlin und engagiert sich für die „International Justice Mission“, eine Bewegung, die sich gegen Sklaverei einsetzt. Nachdem sie selbst mehrere Jahre die Hochs und Tiefs eines Lebens mit unerfülltem Kinderwunsch durchlebt hat, ist sie heute Mama von zwei kleinen Jungs.

 

 

Worum geht’s?

„Wir – mit und ohne Wunschkind“ ist ein Buch über die ganz unterschiedlichen Erfahrungen, die Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch machen. Anna Koppri war eine von ihnen. Sie schreibt von ihrem eigenen Erleben, lässt aber auch viele andere Menschen ihre ganz persönlichen Geschichten erzählen.

 

Beim Lesen wird schnell deutlich, dass die Geschichte eines unerfüllten Kinderwunsches ganz unterschiedliche Gesichter haben kann: Da sind die einen, die über Jahre versuchen, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, es aber nicht schaffen. Dann sind da die, die medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Die, die schwanger werden, das Kind aber noch im Mutterleib verlieren – manche gleich zu Beginn der Schwangerschaft, manche erst kurz vor dem errechneten Geburtstermin. Und ja, es gibt auch die, die schon Kinder haben, die mit einem unerfüllten Kinderwunsch zu kämpfen haben: Weil sie gerne noch mehr Kinder hätten, es aber plötzlich nicht mehr klappen will.

 

In den Erzählungen zeigt sich, was es mit Menschen macht, die sich sehnlichst ein eigenes Kind wünschen, diesen Wunsch aber (über lange Zeit) nicht erfüllt bekommen. Was geht dann in einem Menschen vor? Welche (teilweise wenig hilfreichen) Dynamiken entwickeln sich? Lieber ganz offen über dieses sensible Thema reden – oder versuchen, alles mit sich selbst (und Gott) auszumachen? Welchen Fragen begegnen Betroffene, welchen Herausforderungen, welche Entscheidungen müssen getroffen werden? Von all diesen Dingen erzählen die Mitautoren des Buches. Die Antworten auf diese Fragen fallen teilweise recht unterschiedlich aus, ebenso wie die Wege, die jede und jeder von ihnen im Umgang damit gefunden hat.

 

 

Wie ich es finde.

Persönlich, facetten- und aufschlussreich. Es ist der Mix aus ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten, Erfahrungen und Perspektiven, die sich trotz der übereinstimmenden Thematik teilweise stark unterscheiden, der das Buch so besonders macht. Diese Mischung ergänzt sich wunderbar und liefert ein sehr vielschichtiges Bild zum Thema „Unerfüllter Kinderwunsch“.

 

Beim Lesen wird deutlich, welch großen Einfluss Aspekte wie das persönliche Umfeld, die aktuelle Lebenssituation, persönliche Lebensziele und innere Ressourcen haben.

 

Die Berichte rütteln auf, machen betroffen, schenken neue Perspektiven und stimmen trotz aller Schwere auch hoffnungsvoll. Ich bin mir sicher, dass sowohl Betroffene als auch nicht direkt Betroffene viel mitnehmen können. Einige Gedanken, die ich mitgenommen habe: Worüber definiere ich mich und meinen Wert? Wo versuche ich, zu viel mit mir selbst auszumachen? Wo verdamme ich mich für negative Gedanken und Gefühle und ziehe mich zurück? Wo ist es an der Zeit, Dinge neu zu rahmen und positive Alternativen zu suchen?

 

Für mich ist das Buch ein Blick in den Gefühls- und Erfahrungsschatz anderer – ein Geschenk. Den Abschluss bilden Informationen zu medizinischen und theologischen Aspekten. Sie sind eine gute Ergänzung; das Herzstück bleiben jedoch die persönlichen Erfahrungsberichte.

 

 

Wer sollte es lesen?

Jede und jeder, der die Gefühlsachterbahnen von Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch besser verstehen lernen möchte. Und alle, die selbst mit diesem Thema zu kämpfen haben und von den ganz unterschiedlichen Erfahrungen anderer profitieren möchten.

 

 

Wo ist es erschienen?

Gerth Medien, 224 Seiten, EUR 15,00 (Klappenbroschur), EUR 11,99 (E-Book)

 

 

NICOLE STURM

hat Theologie studiert und arbeitet als Autorin sowie als psychotherapeutischer Coach (Heilpraktikerin für Psychotherapie) in ihrer Praxis VORWÄRTSLEBEN in Norddeutschland.

 

 

Hier -> geht’s zum Interview mit der Autorin Anna Koppri.

 

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